Rezension

Wieder ein glaubwürdiges, spannendes Poznanski-Buch!

Shelter
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Die Idee war völlig verrückt und sie wären niemals darauf gekommen, wenn die Party nicht so aus dem Ruder gelaufen wäre. Aus einer Katerlaune heraus erfinden Benny und seine Freunde eine irre Geschichte über außerirdische Besucher und verbreiten sie im Internet. Gespannt wartet die Clique ab, was passiert. Zu ihrer eigenen Überraschung nehmen immer mehr Menschen die Sache für bare Münze und Bennys Versuche, alles aufzuklären, bringen ihn schon bald in Lebensgefahr.

 

Was, wenn du dir eine völlig absurde Geschichte ausdenkst, sie zum Spaß in die Welt setzt und plötzlich glauben alle daran? Ein schockierender Thriller über einen Streich, der zur verwirrenden Realität wird.“

 

Gestaltung

Das Cover gefällt mir total gut, da der gold-blaue Hintergrund mit seinen ineinander verlaufenden Farben sehr interessant aussieht. Ganz oben erinnern mich die Goldpartikel ein wenig an den Sternenhimmel, was zu den im Klappentext erwähnten Außerirdischen passt. Durchbrochen wird dieser Hintergrund von einem rot-gelbem, filigranen Karomuster, das in die Farben gerissen worden ist. Dies sorgt vor allem durch das Symbol in der Mitte für Aufmerksamkeit.

 

Meine Meinung

Da „Shelter“ das neue Buch von Ursula Poznanski ist und ich alles von der Autorin lese, war für mich klar, dass ich das Buch lesen muss. In „Shelter“ geht es darum, dass Benny mit seinen Freunden im Internet eine Geschichte verbreitet. Sie machen die Leute glauben, dass es außerirdische Besatzer auf der Erde gibt und ehe sie alles aufklären können, gerät ihre Geschichte aus dem Ruder, da es immer mehr Anhänger der Theorie gibt. Bald schon sind Bennys Versuche, alles wieder geradezubiegen gefährlich, lebensgefährlich…

 

Als ich vom Inhalt hörte, musste ich sofort an die Stadt Bielefeld denken, über die nach einem Film auch im Internet das Gerücht kursiert, dass es die Stadt nicht gibt und an das viele Menschen glauben. Zudem erinnerte ich mich auch ein wenig an „Die Welle“, sodass ich „Shelter“ gespannt gelesen habe. Vor diesen Hintergrundgedanken empfand ich die Umsetzung des Geschichtenkonstrukts in „Shelter“ auch glaubwürdig und einleuchtend geschildert, wobei ich es sehr schockierend fand, wie schnell sich die Geschichte verbreitet hat und wie schnell sie außer Kontrolle geriet.  

 

Auch den Schwung hin zum Thriller fand ich gelungen, denn durch fanatische Anhänger kommt es schnell zu gefährlichen Aspekten. Zudem ist da noch der geheimnisvolle Octavius, sodass es zu einer großen Menge an Spannung kommt, die sich einerseits über die gesamte Handlung hinweg erstreckt und die andererseits auch immer durch kleinere Rätsel neu eingebaut wird. Dies Genre beherrscht Ursula Poznanski wirklich meisterhaft und ich mag es, wie die Autorin mich als Leserin hier immer bei der Stange hält und mit mir spielt.

 

Ich fand, dass die Handlung ab und an kleinere Längen aufwies. Die Autorin schreibt sehr detailreich und hat ihre Geschichten immer gut ausgearbeitet, aber während z.B. auch bei „Erebos“ Längen vorkamen, konnte ich sie bei dem Werk gut aushalten. Bei „Shelter“ hingegen fühlte ich mich in den Längen nicht ganz so gut unterhalten wie in den anderen Werken der Autorin. Ich kann selber nicht genau sagen, woran es dieses Mal lag, aber vom Gefühl her habe ich die Längen dieses Mal mehr wahrgenommen. Dennoch weist die Handlung einiges an Aktualität auf, beispielsweise im Hinblick auf Social Media. Dies fand ich sehr gut!

 

Fazit

Insgesamt hat mir „Shelter“ sehr gefallen, denn ich fand die Idee mit der Geschichte, die wie ein Lauffeuer um sich greift, glaubwürdig und nachvollziehbar. Sehr gefallen hat mir zudem der Umschwung zum Thriller, den ich gelungen in die Handlung eingebunden fand. Die Spannung ist nicht nur von Anfang bis Ende hoch, sondern auch stellenweise durch eingebaute Rätsel. Einzig kleinere Längen, die ich dieses Mal intensiver wahrgenommen habe, habe ich zu kritisieren.

4 von 5 Sternen!

 

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