Rezension

wieder ein guter Barklay

Nachts kommt der Tod - Linwood Barclay

Nachts kommt der Tod
von Linwood Barclay

Bewertet mit 5 Sternen

Linwood Barkley ist mir seit seinen ersten Thrillern bekannt. Seine Bücher waren immer unterschiedlich spannend, zu Anfang gefielen sie mir sehr gut, zwischendurch waren dann auch einige Bücher dabei, die man sich hätte sparen können. Mit seinem neuen Buch " Nachts kommt der Tod", konnte er mich wieder begeistern, obwohl es schon etwas dauerte, bevor Spannung aufkam.

Sein neues Buch wird aus der Sicht des Privatermittlers Cal Weawer geschrieben, der vor zwei Monaten seinen einzigen Sohn verloren hat, der im Drogenrausch von einem Haus in den Tod sprang. Sein Tod überschattet das Familienleben der Eheleute und Cal ist besessen davon, denjenigen zu finden, der seinem Sohn die Drogen verkaufte. Als er eines Abends wieder unterwegs ist und mit seinem Auto vor einem bekannten Treffpunkt der Jugend, dem Patchett`s ,steht, klopft ein junges Mädchen an seine Seitenscheibe und bittet ihn ,sie mitzunehmen. Da sie seinen Sohn kennt, lässt er sich überreden sie nach Hause zu fahren. Zwischendrin bittet sie ihn, an einem Restaurant zu halten, da ihr übel ist. Da sie nicht wieder auftaucht , sucht er nach ihr und als er zum Wagen zurückkommt, sitzt sie schon auf dem Beifahrersitz. Doch er merkt schnell, dass dies nicht das Mädchen ist, das er mitgenommen hat, sondern eine schlechte Kopie von ihr. Als er das Mädchen darauf anspricht, will sie das Auto verlassen und Cal lässt sie an einer sehr einsamen Stelle aussteigen, nicht ohne ihr vorher anzubieten , sie nach Hause zu bringen. Dieses Mädchen wird dann später ermordet aufgefunden und man verdächtigt Cal dieses Verbrechens. Auf eigene Faust versucht er den Mörder zu finden.

Die Geschichte ist so aufgebaut, dass viele Nebenschauplätze den Leser vom wahren Mörder ablenken soll. So erfährt man viel über das Vorgehen der Polizei in diesem Ort, die sich ihr eigenen Recht geschustert hat. Dem Zwist zwischen dem Bürgermeister und dem Polizeichef und in Kursivschrift werden immer wieder Passagen eingeblendet, mit denen man zu Anfang wenig anfangen kann. Das Ganze gipfelt dann zum Schluss aber in einem furiosen Finale, das es an Spannung nicht mangeln lässt und mit dessen Auflösung ich nicht gerechnet hätte.
Die Protagonisten dieses Buches handeln meiner Meinung nach nachvollziehbar. Vor allem Cal, der dem Tod seines Sohnes nicht mit Untätigkeit entgegentreten kann, sondern in wilden Aktionismus verfällt , um den Verursacher des Todes seines Sohnes zu finden, ist gut getroffen. Auch die Sprachlosigkeit zwischen den Ehepartner, die miteinander nicht über den Tod ihres Sohnes reden können und auf dem besten Weg sind ihre Ehe aufs Spiel zu setzen, wird gut beschrieben.
Obwohl die Spannung in diesem Buch ein bisschen auf sich warten lässt, hat mir das Buch gut gefallen und zum Schluss konnte ich die Seiten gar nicht schnell genug umblättern. Mit "Nachts kommt der Tod" hat der Autor es wieder geschafft, an seine alte Form heranzukommen und ich bin gespannt, was wir weiterhin von diesem Autor zu lesen bekommen.