Rezension

Wieder ein guter Mopskrimi

Mopshöhle - Martina Richter

Mopshöhle
von Martina Richter

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Holmes in "Mopssturm" mit seinem bisher persönlichsten Fall und den daraus entstehenden dramatischen Konsequenzen für seine Familie konfrontiert wurde, behandelt "Mopshöhle" die Nachwirkungen dieser Ereignisse. Der Mops selbst hat mit einem Trauma zu kämpfen, was ihm in vielerlei Hinsicht das Leben erschwert, und das belastet natürlich auch alle um ihn herum. Mir hat gefallen, dass die Autorin ausführlich darauf eingegangen ist, wie schwer es sein kann, nach solchen Erlebnissen zurück in die Normalität zu finden; es kam mir sehr realistisch vor und ich mochte, dass seine Besitzer und Freunde das Problem ernst genommen haben.

Watersons Idee, Holmes zu einem Beamtenaustausch in die Provence mitzunehmen, war definitiv gut und hat dafür gesorgt, dass einige bereits bekannte Charaktere wieder aufgetreten sind, beispielsweise eine Tochter des Protagonisten, die nun in Frankreich lebt. Allerdings ist der Aufenthalt dort für den Polizeimops keineswegs so entspannt und friedlich, wie alle gehofft haben dürften, da er schnell wieder in Ermittlungen involviert wird; diese haben eine gewisse Brisanz, weil der Täter immer zu einem gewissen Zeitpunkt zuschlägt und dieser Tag sich rasch nähert. Dadurch kommt gerade gegen Ende des Buches Spannung auf, aber der Fall war generell gut aufgebaut und interessant. Zwar hat er sich teilweise vorhersehbar entwickelt, doch andere Aspekte waren überraschend und es gibt überzeugende falsche Fährten. Die Auflösung fand ich stimmig, auch wenn ich gerne noch ein bisschen mehr über das Motiv des Täters erfahren hätte.

Besonders gefallen hat mir, dass Holmes zwar noch traumatisiert ist, er aber trotzdem zeigt, wieso er für die Polizei eine so unschätzbare Hilfe ist. Seine außergewöhnliche Intelligenz ist von großer Bedeutung, obwohl es wieder Skeptiker gibt, die erst davon überzeugt werden müssen, was zu einigen unterhaltsamen Szenen führt. Ich fand ebenfalls gut, dass die unterschiedlichen Familienmitglieder - Menschen und Tiere - wieder eine wichtige Rolle für die Geschichte gespielt haben und ihre Zusammenarbeit entscheidend war, um den Fall aufzuklären.

Der sechste Teil der Reihe bekommt von mir, wie die Vorgänger, 4 Sterne. Es ist ein fesselnder Krimi, der nicht nur einen interessanten Fall liefert, sondern auch sehr gut mit den Nachwirkungen der Ereignisse aus dem vorherigen Band umgeht und zugleich schöne Familienszenen und humorvolle Momenten enthält.