Rezension

Wieder ein schönes Buch der Autorin

Emma und das vergessene Buch - Mechthild Gläser

Emma und das vergessene Buch
von Mechthild Gläser

Bewertet mit 4 Sternen

Emma, der Faun und das vergessene Buch von Mechthild Gläser

erschienen bei Loewe

 

Zum Inhalt

 

Als Emma beim Aufräumen in der Bibliothek ihres Internats ein altes Notizbuch findet, denkt sie zunächst, es wäre eine Art Chronik der Schule. Aber es ist genau umgekehrt: Alles, was man in dieses Buch hineinschreibt, wird tatsächlich wahr. 
Natürlich beginnt Emma sofort damit, den Schulalltag auf Schloss Stolzenburg ein wenig zu „korrigieren“. Doch nichts geschieht so, wie sie es sich gedacht hat. Zumal auch schon früher Chronisten das Buch genutzt haben. Zum Beispiel eine junge Engländerin, die Ende des 18. Jahrhunderts ein Märchen über einen Faun verfasst hat und später eine erfolgreiche Schriftstellerin wurde. Oder Gina, die vor vier Jahren plötzlich verschwand, nachdem sie ihre Geheimnisse der Chronik anvertraut hatte. 
Als sich jetzt auch noch Ginas Bruder Darcy einmischt, ist das Chaos perfekt. Denn Emma und Darcy sind einander in herzlicher Abneigung zugetan – zumindest glauben das die beiden.

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Ich liebe die Bücher von Mechthild Gläser und war besonders auf dieses neue Werk von ihr gespannt. Klang es doch ganz anders, als die vorherigen Bücher. Wie mein Fazit ausgefallen ist, könnt ihr jetzt lesen:

 

Die Story wird in der ersten Person geschildert, was ich prinzipiell schon richtig klasse finde. Mir persönlich fällt es so in den meisten Fällen leichter, eine Verbindung zum Protagonisten herzustellen. Auch hier gelang mir dies von der ersten Seite an. Emma hat mir gleich gut gefallen und schlich sich in mein Herz. Sie ist bodenständig - das nette Mädchen von nebenan.

Ihr Vater – seines Zeichens Schulleiter auf Schloss Stolzenburg – war mir auch von Anfang an sympathisch. Er ist ein Hypochonder wie er im Buche steht und gerät dadurch in einige witzige Situationen. Seine Gedanken schweifen auch gerne mal ab, was ihn wie einen zerstreuten Professor wirken ließ.

Emmas Freundin Charlotte gefiel mir auch recht gut, auch wenn sie eher etwas zurückhaltend ist.

Darcy und Toby sind ja nur Gäste im Internat, nahmen aber einen großen Teil der Geschichte ein. Toby wirkte auf mich noch recht freundlich, obwohl ich sein Agieren so manches Mal nicht richtig verstanden habe.

Darcy hingegen ist eher die Sorte Muffelkopf. Ständig schlecht gelaunt, gibt kaum eine Antwort – einfach sehr schwierig…

Frederick fand ich ganz nett, auch wenn ich ihn nicht zu jeder Zeit richtig einschätzen konnte. Er war neben Darcy der andere „geheimnisvolle Fremde“ ;)

Das Setting mit dem Internat im Schloss fand ich klasse! So ein altes Gemäuer birgt doch schon von vorneherein das ein oder andere Geheimnis. Dies hat die Autorin sehr gut und eindringlich beschrieben.

Die Story beinhaltet neben den Gegenwartskapiteln auch Einträge aus längst vergangenen Zeiten, was mir sehr gut gefiel. Sie sind interessant gestaltet worden und der Leser wird somit immer neugieriger auf den weiteren Story-Verlauf gemacht.

Wie schon im Klappentext angekündigt, fällt Emma die Chronik der Schule in die Hände und sie benutzt sie ebenfalls. Meiner Meinung nach für viel zu banale Dinge, was ich nicht gerade sehr spannend fand. Sie lässt sich da auf ein gefährliches Spiel ein, das unter Umständen kein gutes Ende nehmen könnte…

 

Mechthild Gläser hat mir mit ihrem neuesten Werk Emma, der Faun und das vergessene Buch wieder einmal schöne Lesestunden beschert. Ihr Schreibstil ist einfach klasse und eingängig. Ich habe mich vom ersten Moment an abgeholt und in der Geschichte wohl gefühlt. Als Leser wird man neben den Charakteren dazu eingeladen, an den verschiedenen Spekulationen, Geheimnissen und Rätseln teilzunehmen. Die Einträge sind interessant gemacht, die Figuren authentisch dargestellt. Aber die eigentliche Geschichte empfand ich als zu dünn. Es steckt irgendwie nicht viel dahinter, man jagt nur einzelnen Vermutungen hinterher und erhält keine fundierten Ergebnisse. Die Erklärung am Ende des Buches und das Ende selbst empfand ich als gut, aber eher durchschnittlich. Es erschien mir im Kontext zu überhastet und war leider recht unspektakulär. Von mir erhält dieses Buch 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

 

 

 

Zum Autor

 

Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren und hat Politik, Geschichte und Wirtschaft studiert. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie außerdem ab und an unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie liebt es, sich abstruse Geschichten auszudenken, und hat früh damit begonnen, sie aufzuschreiben. Inspiration dafür findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee. 
Hier geht es zur Webseite von Mechthild Gläser:
www.mechthild-glaeser.de

 

 

ab 12 Jahren

416 Seiten

ISBN 978-3-7855-8512-2

Preis: 18,95 Euro

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!