Rezension

Wieder eine Romanreihe ganz nach meinem Geschmack

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel - Rick Riordan

Die Abenteuer des Apollo 1: Das verborgene Orakel
von Rick Riordan

Bewertet mit 5 Sternen

Rick Riordans Jugend-Fantasy-Buchreihen sind immer eine Lektüre wert. So auch sein neuester Coup um den griechischen Gott Apoll, der vom Göttervater Zeus aus dem Olymp verstoßen wird und danach in New York landet. Dort muss er verwandelt in einen pickeligen und leicht übergewichtigen Teenager ganz ohne göttliche Kräfte zurechtkommen. Dass sein Erscheinen dabei nicht unbemerkt bleiben würde, war zu erwarten. So bekommt er es nicht nur mit seiner neuen Auftraggeberin Meg, einem eigenwilligen Straßenmädchen und Halbblut, zu tun, sondern auch mit allerhand übernatürlichen Kreaturen aus der griechisch-römischen Antike. 

MEINUNG
Seit der Percy-Jackson-Reihe verehre ich den Ex-Lehrer und Erfolgsautoren Rick Riordan sehr. Denn er schafft es wie kein Zweiter, die antike Mythologie und die heutige Zeit auf unterhaltsame Weise miteinander in Einklang zu bringen. Mit seinem lebendigen wie humorvollem Erzählstil erobert er die Leser jeden Alters im Sturm. Das liegt auch daran, dass er sich mit der antiken Geschichte und Sagenwelt bestens auskennt und sie leicht verständlich und modern aufbereitet. 
Und seine Hauptfiguren, egal ob es sich dabei um Percy Jackson, Carter Kane oder Apoll handelt, sich allesamt authentische Zeitgenossen mit menschlichen Schwächen und Fehlern. 

Einmal angefangen mag man den Roman gar nicht weglegen, weil Riordans Geschichten fesseln und ganz nebenbei noch eine Menge Geschichts- und Kulturwissen vermitteln - einfach eine perfekte Melange. So verhält es sich auch mit dem ersten Band der Apoll-Romanreihe, dessen 400 Seiten sich wie im Flug weglasen. Der Gott der Künste, des Lichts und der Weissagung wird in Riordans Plots zum normalen Teenager degradiert, der ganz nebenbei die Welt und das Half-Blood-Camp vor der Herrschaft des bösen "Triumvirats" schützen soll. Letzteres wird vom despotischen Kaiser Nero angeführt, der Apoll mit List für seine Zwecke zu benutzen sucht. 

Das fantasievolle Arrangement des Romans ist genial. Riesenameisen, der Koloss des Nero und andere überirdische Wesen gestalten die Story spannend und abwechslungsreich. Vor allem Fans der antiken Mythologie werden Riordan für seine spielerische Einbindung des alten Stoffs lieben. Und wer sich nicht so eingehend mit der Götter- und Sagenwelt auskennt, dem wird das mehrseitige, pointierte Glossar sicher weiterhelfen. 

Darüber hinaus konnten die Nebenfiguren, die der geneigte Leser bereits aus den vorangegangenen Buchreihen kennt und lieb gewonnen hat, wieder einmal auf ganzer Linie überzeugen. Die spritzig-witzigen Dialoge und der Einblick in Apolls Gedankenwelt waren meine persönlichen Highlights des ersten Reihenbandes.

FAZIT
Fulminanter Reihenauftakt, der Lust auf antike Mythologie und Fantasyromane macht. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung und hoffe, dass Rick Riordan niemals mit den Schreiben solch zeitloser Romane aufhören wird.