Rezension

Wieder einmal eine sehr schöne und berührende Geschichte

Weit weg und ganz nah - Jojo Moyes

Weit weg und ganz nah
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

Einmal angenommen, dein Mann hat sich aus dem Staub gemacht. Du schaffst es kaum, deine Familie über Wasser zu halten. Deine hochbegabte Tochter bekommt eine einmalige Chance. Und du bist zu arm, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Plötzlich liegt da ein Bündel Geldscheine. Du weißt, dass es falsch ist. Aber auf einen Schlag wäre dein Leben so viel einfacher. Und einmal angenommen, du strandest mitten in der Nacht mit deinen Kindern am Straßenrand - und genau der Mann, dem das Geld gehört, bietet an, euch mitzunehmen. Würdest du einsteigen? Würdest du ihm irgendwann während eures verrückten Roadtrips gestehen, was du getan hast? Und kann das gutgehen, wenn du dich ausgerechnet in diesen Mann verliebst?

Meine Meinung

Nachdem ich sowohl mit „Ein ganzes halbes Jahr“ wie auch mit „Eine Handvoll Worte“ wunderschöne Lesestunden verbringen durfte, musste ich natürlich auch zu Jojo Moyes drittem Buch greifen. Und obwohl die Geschichte in meinen Augen dieses Mal etwas schwächer war, hat mir das Lesen wieder sehr viel Spaß gemacht.

Zunächst einmal lernen wir Ed und Jess kennen, die in zwei vollkommen verschiedenen Welten zu leben scheinen. Während sich Ed keine Sorgen machen muss, wie er über die Runden kommt, muss Jess hart arbeiten und jeden Cent zweimal umdrehen bevor sie sich und ihren Kindern Tanzie und Nicky etwas gönnt.

Durch eine Reihe von Zufällen und unglücklichen Verkettungen kommt es jedoch dazu, dass Ed Jess, ihre beiden Kindern und Hund Norman zur Mathe-Olympiade nach Schottland fährt, die Jess einzige Chance ist um der hochbegabten Tanzie zu ermöglichen auf die teure Privatschule zu gehen. Es beginnt ein Road-Trip der Besonderen Art, in dessen Verlauf allerlei Probleme und Hindernisse (für meinen Geschmack manchmal zu viele Stolpersteine) zu bewältigen sind. Man darf bis zum Schluss gespannt sein, wie die Geschichte für alle Beteiligten ausgeht, denn auch Ed hat mit einigen Dingen zu kämpfen…

Nach dem Klappentext könnte man vermuten, dass die Liebesgeschichte im Mittelpunkt stehen wird, aber das ist nicht so. Vielmehr geht es darum wie wichtig  Familie und Zusammenhalt ist. Das bringt Frau Moyes wirklich sehr schön herüber.

Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet: Jess ist eine starke Frau und eine richtig tolle Mutter, die für ihre Kinder wirklich alles tun würde, wenn ihr auch meistens leider die Hände gebunden sind. Ich habe mit ihr mitgefühlt und hätte ihr am liebsten unter die Arme geholfen. Wie das Leben ihr mitspielt, hat sie echt nicht verdient! Sie beschwert sich allerdings nie und gibt auch nicht auf, da sie nichts geschenkt haben möchte. 

Ed gegenüber hat es ein wenig gebraucht bis ich mit ihm warm geworden bin, aber mit der Zeit ist er mir wirklich sehr sympathisch geworden. Er hat wirklich ein großes Herz…vielleicht ist er sogar ein bisschen zu gutmütig, jedenfalls hat es ihn in der Vergangenheit in einen großen Schlamassel gebracht.

Nick und Tanzie, Jess Kinder, sind auch richtig toll, sodass ich sie sofort in mein Herz geschlossen habe.

Mein Fazit

Zwar haben mir "Ein ganzes halbes Jahr" und "Eine Handvoll Worte" einen Tick besser gefallen, aber auch in ihrem dritten Buch hat Jojo Moyes wieder einmal eine sehr schöne und berührende Geschichte erzählt. Ich freue mich auf weitere Bücher von ihr :)