Rezension

Wieder hat mich Wells überzeugt

Fast genial - Benedict Wells

Fast genial
von Benedict Wells

Bewertet mit 5 Sternen

Francis Dean ist fast 18, als er in einem Brief von seiner Mutter erfährt, dass er sein Leben einer künstlichen Befruchtung verdankt. Mehr noch, seine Mutter hat an einem Projekt zur Züchtung von Genies teilgenommen. Er beschließt, quer durch Amerika zu fahren, um seinen leiblichen Vater zu finden.

Nach Becks letzter Sommer mein zweiter Roman von Benedict Wells und auch Fast genial hat mich beeindruckt. Die Charaktere haben mich voll und ganz überzeugt, vielleicht liegt das auch daran, dass der Autor den Roman geschrieben hat, als er nicht viel älter als seine Protagonisten war. Da schöpft man sicher auch aus eigener Erfahrung. Francis ist kein schlechter Junge; er ist oft enttäuscht worden und lässt sein Leben jetzt einfach laufen. Im Laufe des Roadtrips stellt er sich die Fragen, die sich jeder junge Mensch stellt und stellen muss: Wo komme ich her und wo will ich hin? Aber auch andere Fragen wirft die Geschichte auf: Ist die Erziehung ausschlaggebend für die Entwicklung eines Menschen oder bestimmen allein die Gene den Menschen?  Es geht auch um Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt in der Familie. Das alles erzählt Benedict Wells sehr flüssig, der Stil ist nicht besonders anspruchsvoll, aber unterhaltsam.

Über das Ende der Geschichte wird oft gesprochen; es ist Geschmackssache, ob man so ein Ende mag; mir hat es sehr gut gefallen, weil es gepasst hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Roman des jungen Autors.

 

 

Kommentare

wandagreen kommentierte am 06. Juli 2019 um 19:58

Hab noch nie begriffen, warum man unbedingt den Zellenspender kennenlernen will. Aber gut ... ;-)