Rezension

Wieder mal ausgesprochen spannend!

Tödliche Energie - Erich H. Franke

Tödliche Energie
von Erich H. Franke

Bewertet mit 5 Sternen

Soll in Deutschland ein Terroranschlag stattfinden?

„‘Die Freundin eines Personenschützers jagt ihren untreuen Geliebten auf ein Gerüst und der Arme stürzt in den Tod...“  (S.178) Das ist die offizielle Version für die Presse, denn Nachrichtendienste hassen ja bekannterweise öffentliches Aufsehen wie „der Teufel das Weihwasser“!, Diesmal findet das Ende eines spannenden und aufregenden Falles von Karen C. Mulladon (US Amerikanischer Nachrichtendienst) und  ihrem deutschen Kollegen Martin Weilmann in der Öffentlichkeit statt: auf den Türmen des Heidelberger Schlosses – vor den Augen eines ausländischen Staatsgastes, dem Heidelberger Bürgermeister und diversen Honoratioren! Da muss doch so eine kleine Falschinformation erlaubt sein?

Denn natürlich ist alles vollkommen anders...

Da dies schon mein 5. Buch dieser Reihe ist (das 4. in der Chronologie) erscheinen mir Karen und Martin und ihre Kollegen schon fast wie alte Freunde... Aber ich kann jedem versichern: ich habe die Bücher auch nicht in Reihenfolge gelesen, man kann jederzeit einsteigen, die Fälle sind in sich abgeschlossen.

In diesem Band geht u.a. um den organisatorisch perfekt vorbereiteten Raub von technisch aufbereiteten Energiespeichern in Erfurt, aber fast gleichzeitig wird Flüssigsprengstoff aus einer Deponie in Tschechien gestohlen - auch hier werden keine verwertbaren Spuren hinterlassen. Beides bleibt vorerst verschwunden und es ist unklar, ob und inwieweit diese beiden Taten zusammenhängen, so dass der amerikanische Nachrichtendienst „kalte Füße“ bekommt und Karen zur Klärung nach Europa schickt. Sie freut sich über diesen Auftrag, hat sie doch dadurch die Möglichkeit, ihren Kollegen Martin zu treffen! Beide erkennen erst langsam die Zusammenhänge und meistern einige wirklich sehr brenzliche Situationen bis es zum erwähnten Show-down auf den Zinnen des Heidelberger Schlosses kommt.

Ich habe mich wieder einmal um Karen gesorgt, mit ihr gezittert, mitgefiebert und natürlich gehofft, dass sie die geplanten Anschläge verhindern kann!

Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt flüssig und sehr angenehm zu lesen, der Spannungsbogen wird stets hochgehalten. Die Kombination zwischen Wissenschaft und nachrichtendienstlichen Tätigkeiten erscheint m.E. perfekt (wobei ich mich – ehrlich gesagt – in der Welt von Nachrichtendiensten nicht besonders gut auskenne!) und sehr einleuchtend.

Mir gefallen die Wissenschaftsthriller von Erich H. Franke sehr, er schafft es tatsächlich, einem technisch ziemlich minderbegabten (und deshalb eigentlich uninteressierten) Menschen wie mir wissenschaftliche Zusammenhänge so gut zu erklären, dass ich sie verstehe und dann auch tatsächlich spannend finde! Und was auch ganz wichtig ist: ich bin am Ende mit der gefundenen Lösung hochzufrieden: sie ist logisch und nachvollziehbar, alle losen Enden sind fein säuberlich verknüpft!

Dieses Buch hat mir anregende, spannende und interessante Lesemomente geschenkt, so dass ich es mit wirklich gutem Gewissen weiterempfehlen kann