Rezension

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wieder sehr gefühlvoll und ergreifend

All in - Zwei Versprechen - Emma Scott

All in - Zwei Versprechen
von Emma Scott

Bewertet mit 5 Sternen

Achtung bitte nicht weiterlesen, wenn ihr Band eins nicht kenn, absolute Spoilergefahr, da man sonst kaum was zum Buch sagen kann!!

 

Am Ende von Band eins war ich eigentlich zufrieden mit dem Abschluss der Geschichte und ich fand, man hätte es einfach so stehen lassen können. Es war unglaublich traurig und ergreifend, aber es war gut, wie es war. Nun wusste ich vor dem Lesen schon, dass es eine Fortsetzung geben wird und am Ende des ersten Buches war auch klar, in welche Richtung es geht. Ich sage ganz ehrlich, ich war skeptisch und mein Gedanke war „muss das wirklich sein?“, aber jetzt hinterher kann ich sagen, dass ich die Geschichte trotzdem wieder schön fand, auch wenn das erste Buch auch für sich allein hätte stehen können.

 

So ab jetzt bitte nur weiterlesen, wenn ihr Band 1 kennt:

Auf eine lange Inhaltsangabe verzichte ich an dieser Stelle. Wer das  erste Buch kennt, kann sich denken was kommt. Alle Leben sind ziemlich durcheinander gewürfelt und sie müssen versuchen, irgendwie einen Weg zu finden, nun klar zu kommen, sich wieder zu orientieren und nicht selbst verloren zu gehen, gar nicht so einfach…

 

Zu Beginn der Geschichte wird man direkt wieder in die emotionale Situation rund um Jonah geworfen. Man fühlt sich gleich zurückversetzt in die traurige, bedrückende Stimmung, die auch am Ende von Band eins herrschte. Dadurch ist man gleich wieder gefangen und obwohl ich natürlich wusste was passiert, hat die Traurigkeit mich sofort wieder mit erfüllt. Die zwei Versprechen, die ja im Buchtitel schon angedeutet werden, sollen nun die weitere Handlung bestimmen, nur der Weg dahin ist alles andere als unkompliziert.

 

Die Erlebnisse werden wieder aus zwei Ich-Perspektiven geschildert. Auf der einen Seite begleitet man Kacey, die nach dem Verlust in ein ziemliches Loch stürzt und dabei ist, ihr Leben gegen die Wand zu fahren, obwohl sie nun endlich den musikalischen Weg gehen könnte, der ihr schon zu Zeiten der Rockband vorschwebte. Auf der anderen Seite berichtet Theo über seine Erlebnisse, Gefühle und Entwicklungen und gibt uns einen intensiven Einblick in sein Leben ohne seinen Bruder. Obwohl es auf den ersten Blick wirkt, als hätte er alles im Griff und er macht eben sein Ding, spürt man doch schnell, wie hart auch ihn alles getroffen hat. Er macht nur viel mehr mit sich aus, ohne andere da mit hineinzuziehen. Er trägt eine Maske, lässt die Menschen um sich herum denken, es gehe ihm soweit gut und alles sei wie immer. Dabei ist auch für ihn nichts mehr, wie es war.

Als sich die beiden Handlungsstränge miteinander verbinden, wird es sehr emotional, aufwühlend und kompliziert. Einige Entwicklungen sind erreicht vorhersehbar, auch wenn der Weg dahin nicht immer ganz genauso verläuft, wie man ihn vielleicht erwartet. Trotzdem nimmt einen der angenehme, gefühlsbetonte Schreibstil sehr gut mit und ich habe die Geschichte sehr gern gelesen. Zwar war ich nicht ganz so ergriffen, wie im ersten Buch, aber es gab doch wieder Augenblicke, in denen bei mir die Tränen flossen. Mit ihrer Art zu erzählen, die Figuren miteinander agieren zu lassen und die Handlung voranschreiten zu lassen, trifft Autorin Emma Scott mich mitten ins Herz.

Auch wenn für mich das Ende vom ersten Band ausreichend gewesen wäre, um die Figuren ziehen zu lassen, so war es doch schön, sie nun erneut zu begleiten, ihre weitere Entwicklung mit zu erleben und einen erneuten Einblick in die Leben der bekannten Charaktere zu bekommen. Gelangweilt habe ich mich keine Sekunde mit dem Buch.

 

Fazit

Wieder eine Geschichte mit reichlich Höhen und Tiefen, die, obwohl ich wirklich skeptisch war, mich wieder gefesselt und auch emotional erreicht hat. Nicht alles kommt unerwartet, aber durch den mitnehmenden, emotionsgeladenen Schreibstil hat die Autorin mich wieder in die Handlung gezogen und ich habe den Weg mit den Figuren gern wieder gemeinsam bestritten.