Rezension

Wieder sehr unterhaltsam, wenn auch nicht ganz so stark wie die übrigen Bücher

Eine Prise Mord - Robin Stevens

Eine Prise Mord
von Robin Stevens

Bewertet mit 4 Sternen

Sehr schade, dass diese Reihe nach dem nächsten Band („Der Tod setzt Segel“) im März 2021 endet. Die Bücher sind mit soviel Herz und Humor geschrieben. Auch der nunmehr achte Fall, "Eine Prise Mord", ist wieder höchst unterhaltsam.

Daisy, Hazel und ihre Freundinnen gehören an der „Deepdean“ inzwischen zu den älteren Schülerinnen und Daisy denkt offen über eine Laufbahn als polizeiliche Ermittlerin nach. Da kann auch Inspektor Priestley nicht widersprechen. Denn Daisy und Hazel greifen der Polizei nicht zum ersten Mal erfolgreich unter die Arme. Ihre Recherchen müssen sie dieses Mal während eines Jubiläumswochenendes am Internat anstellen, zu dem zahlreiche Eltern und Erziehungsberechtigte anreisen.

Die Sache ist allerdings verzwickt. Erst meint Küken einen Mord gesehen zu haben; von einer Leiche jedoch keine Spur. Dann gibt es plötzlich einen Todesfall während eines Abendessens. Demnach geht mindestens ein Mörder an der Deepdean um und die Detektei Wells und Wong ist überzeugt: Es muss eine/r der geladenen Mütter und Väter sein!

Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Besonders gefielen mir die Dialoge zwischen den Mädchen. Die Protagonistinnen sind echte kleine Persönlichkeiten. Sie liefern sich erfrischende Wortgefechte und haben einen herrlich frechen Blick auf die Erwachsenenwelt. Robin Stevens hat die Charaktere wundervoll ausgestaltet. Neben der immer etwas herrischen Daisy und der vernünftigen Hazel, haben es mir vor allem die schüchterne Küken und die aufmüpfige Lavinia angetan.

(Zitat: Eltern sollten langweilig, verlässlich, sehr peinlich und im Kern kaum menschlich sein – ganz bestimmt jedoch keine Kriminellen, die grauenhafte Morde planen. (S. 282))

Allerdings muss ich gestehen, dass mich die vielen Verdächtigen dieses Mal ein klein wenig verwirrt haben, so dass ich mich konzentrieren musste, um nicht den Überblick zu verlieren. Mr. Murgatroyd, Mr. Dow, Mrs. Dow, Mr. North, Mr. Stone, Mr. Thompson-Bates, Mrs. Thompson Bates, Mr. Turnbull, Mrs. Turnbull – hui, hier musste man sich eine Menge Namen merken. Die meisten Personen erscheinen dabei blass und austauschbar und auch das Miträtseln wird erschwert, weil Hinweise den LeserInnen bewusst vorenthalten werden. Das ist wirklich schade.

Insgesamt daher nicht das beste Buch der Reihe, aber dennoch lohnenswert, vor allem aufgrund der Freundschaft zwischen Hazel, Daisy und den anderen Mädchen. Robin Stevens schreibt spannend, witzig und mit großer Zuneigung für ihre jungen Protagonistinnen, die auch dieses Mal an kleinen und größeren Problemen wachsen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehe ich nun dem letzten Fall der Reihe entgegen!