Rezension

Wiedererkennen oder Verwechselung?

Hannah und ihre Brüder - Ronald H. Balson

Hannah und ihre Brüder
von Ronald H. Balson

Bewertet mit 5 Sternen

Ben Solomon bedroht bei einer Opern-Gala den angesehenen Chicagoer Bürger und Kunstmäzen Elliot Rosenzweig mit einer Waffe. Er ist sich sicher, in Rosenzweig seinen Ziehbruder Otto erkannt zu haben. Mit der Ausgrenzung der Juden distanzierte sich der arische Otto immer mehr von seiner jüdischen Ziehfamilie. Er ging nach Berlin, arbeitete bei den Nazis im Büro und fand immer mehr Gefallen an antisemitischen Gedanken. Otto Piontek wurde SS-Offizier und machte letztlich auch vor der Familie Solomon sowie Bens Freundin Hannah nicht halt. Dabei sind Ben, Otto und Hannah wie Geschwister aufgewachsen.

Elliot Rosenzweig weist alle Vorwürfe von sich, sieht sich als Opfer einer Verwechselung. Er fürchtet aber um seinen guten Ruf und beauftragt Privatdetektive, diesen Otto Piontek zu finden und damit alle Zweifel auszuräumen.

Ben versucht wiederum mit Hilfe seiner Anwältin Catherine und deren Ermittler Liam zu beweisen, daß Otto sich unter einem anderen Namen in Chicago eine neue Existenz aufgebaut hat. Doch lassen sich fürs Bens Vermutung Beweise finden?

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen: die eine im Hier und Jetzt, die andere sind die Geschehnisse während der Kriegszeiten.

Catherine ist nach einem Nervenzusammenbruch stark verunsichert und fürchtet, nicht die nötige Durchsetzungskraft und Stärke zu haben. Sie arbeitet in einer großen Kanzlei, macht dort Routinearbeiten. Während der Gespräche mit Ben merkt man aber, wie ihr Selbstbewußtsein langsam aber sicher wieder wächst.

Die Geschichte, die Ben erzählt, hat mich sehr berührt. Sie erzählt, wie die Juden allgemein immer mehr unter der NS-Herrschaft leiden mußten. Zum anderen erzählt Ben aber auch Einzelschicksale. Und sie erzählt von der jungen Liebe zwischen Hannah und Ben.

Das Buch ist flüssig zu lesen. Angesichts der spannenden und berührenden Geschichte fliegen die Seiten nur so dahin. Die Protagonisten waren alle überzeugend dargestellt.

Mein Fazit:

Klare Leseempfehlung. 5 Sterne, ein Buch, was mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.