Rezension

Wiedergeburt, Mord und einige Geheimnisse mehr

Das Kind - Sebastian Fitzek

Das Kind
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich von diesem Fitzek ein wenig enttäuscht war. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich aufgrund der Tatsache, dass dieses Werk vor einiger Zeit verfilmt worden ist, extremst hohe Erwartungen an dieses Buch hatte.
Fitzek bedient sich auch in diesem Buch des klassischen Szenarios: mal wieder ist ein Kind involviert, mal wieder ist der Protagonist ein Vater (in diesem Fall eines toten Kindes), der von seiner Frau getrennt ist.
Ehrlich gesagt, fällt mir selbst jetzt erst auf, in wie vielen Fitzek Büchern dies der Fall ist.
Doch weiter: Die Idee hinter diesem Buch ist wahrlich packend. Ein kranker Junge, der fester Überzeugung ist in seinem früheren Leben ein brutaler gewesen zu sein. Ein Anwalt, der sich anfangs unfreiwillig um diesen "Fall" bemüht. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Und genau hier liegt für mich das Problem: Es überschlägt sich einfach zu viel. Beim Lesen hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, nicht mehr zu wissen, welchem Handlungsstrang ich gerade folge. Sei da auf der einen Seite die Hauptgeschichte um Simon und die Leichen, die seine Erinnerungen säumen, und der zweite Strang, der sich um Robert Sterns toten Sohn Felix dreht. Denn dieser soll laut einer Videoaufnahme, die der Anwalt zugespielt bekommt, noch leben. Der Absender dieser Botschaft, genannt "Die Stimme" mischt dann auch noch mit und verlangt von Stern zu hinter Simons Geheimnisse zu kommen etc. etc.
Die von Fitzek stets kurzen Kapitel sorgten zwar auch hier wieder für außerordentliche Spannung, doch leider, wie gesagt auch für viel Verwirrung.
Sprünge zwischen den Strängen und die Verwirrung ebenjener sorgen auch in diesem Buch für einen Showdown der Superlative!
Wie nicht anders von Fitzek gewöhnt, wird auch hier nach und nach jeder Faden in die Hand genommen und entwirrt.
Allerdings ist hier einer der verwirrensten Punkte der gesamten Geschichte zu finden.
Die Erklärungen, was es mit Simons früherem Leben zu tun hat und ob Felix noch lebt, waren für mich nicht zufrieden stellend.
Ein teilweise panisches "HÄÄÄH?", war da alles, was mein Kopf ausspucken konnte.
Die kurzen Kapitel sorgen auch beim "Kind" wieder dafür, dass mach bereit ist alle drei Minuten zu denken "Ach, ein Kapitel geht noch".

Fazit:
Fitzeks kurzweiliger und mitreißender Schreibstil hat hier weit mehr wett gemacht, als die eigentliche Handlung, beziehungsweise ihr Ende.

Viel Spaß beim Lesen!

Bis bald