Rezension

Wiener Blut

Das Buch des Totengräbers -

Das Buch des Totengräbers
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

Makabere Verbrechen, skurrile Charaktere, bizarre Rituale – das zeichnet die historischen Krimis von Oliver Pötzsch aus. So auch in diesem neuen Fall mit neuen Ermittlern im alten Wien der 1890er Jahre. Schreckliche Taten sind es, die der junge Inspektor Leo von Herzfeldt bearbeiten muss. Ist er doch selbst gerade erst in Wien eingetroffen und noch ganz neu bei den Wiener Sicherheitsbehörden. Er spricht lupenreines Hochdeutsch und wirkt etwas arrogant, was bei den neuen Kollegen nicht so gut ankommt. Außerdem ist er ein Verfechter neuer Methoden der Kriminalistik. Tatortfotos, Spurensicherung, Laboranalyse sind noch sehr neu und in Wien noch nicht etabliert. Kein leichter Start für Leo, und dann noch diese brutalen Morde. Die Ermittlungen beginnen für Leo auf dem Wiener Zentralfriedhof, wo er den kauzigen Totengräber Augustin Rothmayer kennenlernt. Der alte Mann hat sehr viel Erfahrung mit Leichen, was den Ermittlungen durchaus zugute kommt. Allerdings verhält sich Leo auch gegenüber Rothmayer zunächst ziemlich hochnäsig, was mich ein wenig gestört hat. Davon abgesehen steckt hinter diesem Fall sehr viel mehr als nur ein brutales Verbrechen.

Es entwickelt sich eine äußerst spannende Geschichte, die mich von Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Fast jeder Charakter hat so seine Geheimnisse, die manchmal doch überraschen. Es ist eine sehr gute Pötzsch-Geschichte, hochspannend und wie immer sehr gut geschrieben. Ich mag diesen Stil, es ist für mich immer wieder ein Lesevergnügen. Ich denke, im alten Wien geschehen noch viel zu viele Verbrechen, da gibt es auch weiterhin viel zu tun für Leo und Co., deshalb hoffe ich auf ein baldiges Wiederlesen!

Kommentare

hobble kommentierte am 31. Mai 2021 um 12:06

was fürs wunschregal