Rezension

Wiener Charme in den Sechziger Jahren

Das Café ohne Namen
von Robert Seethaler

Bewertet mit 5 Sternen

Schon öfters ist Robert Simon an dem leer stehenden Lokal vorbeigekommen und hat durch die schmutzigen Fenster ins Innere geblickt. Man könnte doch hier ein Café eröffnen, dachte er sich und kündigt seine Stelle am Markt. 

Nach einigen Renovierungsarbeiten stellt er ein paar Stühle und Tische vors Lokal und es dauert nicht lange und schon treffen die ersten Gäste ein. 

Die Speisekarte ist klein aber fein, unter anderem Schmalzbrote, Essiggurken und als im Winter weniger los ist gibts Punsch. 

Manche der Gäste sind öfters da, haben ihre eigene Geschichte, lehnen am Tresen erzählen aus ihrem Leben während Simon Bier einschenkt, oder treffen sich zum Kartenspielen.

Wenn ich das nächste mal in Wien bin, werde ich die Haus suchen…  Meine Tochter wohnt genau in diesem Bezirk, ich kenne viele Straßennamen die im Buch erwähnt werden.

Auf dem Cover passend ein Mann in Schwarzweiß fotografiert, so wie man in den Sechzigern fotografiert hat. 

Robert Seethaler ist ein großartiger Erzähler der einen mitfühlen, mitleiden und schmunzeln lässt.