Rezension

Wiener Flair

Das Buch des Totengräbers -

Das Buch des Totengräbers
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

Ich liebe diese Bild- in -Bild Cover, es zieht meinen Blick direkt ins  Buch hinein .
Ein neuer Reihenauftakt von Oliver Pötzsch mit einem neuen Protagonisten Leopold von Herzfeldt ,Polizeiagent aus Graz ,wird 1892 ins lebhafte Wien versetzt.

Es ist die Zeit des Umbruchs,neue Erfindungen brechen sich Bahn,der Fortschritt ist nicht mehr aufzuhalten und wird nur langsam von der Bevölkerung akzeptiert.

 Leopold,von seinen Freunden kurz Leo genannt,hat es mit seinen Kollegen vor Ort nicht leicht.Nicht nur seine Sprache,auch seine Abstammung wird misstrauisch beäugt. Offener Hass schlägt ihm entgegen.Als entsetzliche Morde Wien erschüttern,begibt sich Leo auf Spurensuche.Er hat unter Hans Gross Jura studiert und bringt so beste Vorraussetzungen als Kriminalist mit.Es  kommen moderne Ermittlungsmethoden zum Einsatz.Eine Goldmann - Kamera leistet ihm wertvolle Dienste.

Die Bekanntschaft mit Augustin ,einem Totengräber,der schon Jahre auf dem Wiener Zentralfriedhof  seinen Dienst verrichtet,ist ihm bei seinen Ermittlungen sehr von Nutzen.Augustin geht seinem Hobby,der Entomologie (Insektenkunde)akribisch nach . Er schreibt an seinem Almanach,wie er es selber nennt,seine Beobachtungen nieder.

Diese beiden können gegensätzlicher nicht sein,während Leo gehetzt wirkt,hat Augustin alle Zeit der Welt.Nichts bringt ihn aus der Ruhe und er legt Gelassenheit an den Tag. 

Der Autor verwebt Fiktion und Wirklichkeit geschickt in diesem Kriminalroman.Er lässt das Wien kurz vor der Jahrhundertwende mit seinem Flair lebendig werden.Er spielt mit den Urängsten und Aberglauben der Menschen .Durch den flüssigen und angenehmen Schreibstil tauche ich tief in diesen gut recherchierten Roman ein.Ein interessanter Reihenauftakt,gerne mehr von diesem Autor.

Fazit: Ein gut recherchierter Kriminalroman mit fiktiven Anteilen.Für Zartbesaitete nicht geeignet.