Rezension

Wieso habe ich das gelesen?

Der Lotusgarten - Linda Holeman

Der Lotusgarten
von Linda Holeman

Indien, Ende des 19. Jahrhunderts: Als ihre Eltern sterben, ist die junge Missionarstochter Pree Fincastle ganz auf sich allein gestellt. Trost findet sie nur bei dem wenig älteren Inder Kai, der die Mission jedoch bald verlässt. Doch dann geschieht eine Tragödie und Pree bleibt nichts anderes als die riskante Flucht über das karge Bergland des Pandschab, um nach Kai zu suchen - dem einzigen Menschen, dem sie vertraut, und dem Mann, den sie liebt. Aber Kai ist nicht der, für den sie ihn hielt...

Das Buch hat mir nicht gefallen. Gelinde gesagt ist es seltsam - Pree passieren die schrecklichsten Dinge! Sie leistet bei ihrer besten Freundin Geburtshilfe, die Freundin stirbt und das Baby wird getötet. Sie wird beim Versuch, sie zwangszutaufen, beinahe ertränkt. Ihre Mutter wird wahnsinnig und verbrennt sich selbst mit der Leiche ihres Vaters. Sie weiß nie, ob der, den sie begehrt, nicht ihr Bruder ist. Wird von ihrem ehemaligen Dienstmädchen beinahe an einen alten, brutalen Oberst verkauft. Muss sich prostituieren, um abzuhauen und und und.
Aber es hat mich völlig kaltgelassen. All die Schrecken im Indien des 19ten Jahrhunderts, all das was ihr zustößt, beschreibt die Protagonistin aus der Ich-Perspektive, als würde sie den Wetterbericht vorlesen und somit sind selbst die emotionalsten Szenen im Buch ungefähr so anrührend wie ein Waschlappen.
Schade eigentlich, denn die Geschichte selbst fand ich eigentlich sehr spannend und habe sie gern gelesen - auch wenn ich oft den Kopf über Prees bescheuertes Benehmen geschüttelt habe - aber die Schreibweise hats mir verhagelt. Von der Autorin lese ich so schnell nichts mehr.