Rezension

Wieviel Macht haben die Medien?

Der Nebelmann - Donato Carrisi

Der Nebelmann
von Donato Carrisi

Bewertet mit 5 Sternen

Der Thriller „Der Nebelmann“ von Donato Carrisi handelt von dem spurlosen Verschwinden eines Mädchens in dem italienischen Bergdorf Avechot. Anna Lou, 16, verschwindet auf dem Weg zu einer kirchlichen Veranstaltung spurlos. Sie sieht sehr jung aus und ist streng religiös erzogen worden. Als auch nach zwei Tagen das Mädchen verschwunden bleibt, reisen der Sonderermittler Vogel und sein junger, bisher unerfahrener Kollege Borghi an um den Fall zu lösen. Doch da es keine Zeugen und keinerlei Hinweise gibt wird der Fall von Vogel zu einem Medienspektakel gemacht.

Das Cover bzw. der Schutzumschlag ist sehr hell gehalten und zeigt einen verschneiten Wald. In den Bäumen sieht man das Gesicht eines Mädchens und einen Mann von hinten. Das Cover verbreitet direkt eine typische „Thriller“-Stimmung. Ich habe Glück und hatte den Klappentext vor der Lektüre nicht nochmal gelesen und hatte somit dort verratene Details während der Lektüre des Buches nicht im Kopf. Der Klappentext verrät Details, die erst im letzten Viertel des Buches überhaupt eine Rolle spielen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Innerhalb des Buches finden sich immer wieder Zeitsprünge, welche das Lesen sehr interessant gestalten, da immer wieder neue und vorallem andere Perspektiven der Story beleuchtet werden.

Der Inhalt gleich einer Hetzjagd auf die jeweiligen Verdächtigen und bis zuletzt bleibt unklar ob es überhaupt einen Täter gibt oder ob das Mädchen nur doch nur von Zuhause ausgerissen ist. Im Verlaufe dieser Hetzjagd rückt Anna Lou immer weiter in den Hintergrund und macht Vogels Eigeninszenierung Platz. Die Frage die dadurch nachhaltig bleibt: Wieviel Macht haben die Medien über uns und wie einfach lässt sich jeder von uns von erhaltenen Informationen manipulieren?

Ohne etwas verraten zu wollen, fehlte mir am Ende ein Kapitel mit der Auflösung um Anna Lou, denn auch hier liegt der Fokus wieder nicht auf dem verschwundenen Mädchen. Die Spannung nimmt immer mal wieder ab und baut sich neu auf. Insgesamt war das Buch ein reines Lesevergnügen und ist somit eine absolute Leseempfehlung!