Rezension

Wilde Freude

Wilde Freude
von Sorj Chalandon

Bewertet mit 3 Sternen

Als Jeanne die Diagnose „Brustkrebs“ erhält, braucht sie eigentlich liebevolle Unterstützung, doch ihr Mann verlässt sie, weil er ihr Leid nicht mitansehen will. Sie hätte es wissen müssen, denn bereits beim Tod ihres Sohnes hat er sie eigentlich alleine gelassen. Bei der Chemo lernt sie andere Frauen kennen, die auch einiges hinter sich haben. Sie stehen sich bei und wollen gemeinsam ihre Krankheit bekämpfen. Doch dann planen sie einen verrückten und gewagten Coup. Sie wollen einen Juwelier mitten in Paris überfallen.

Das Buch liest sich angenehm, besonders die emotionalen Parts konnten mich überzeugen. Dann allerdings gab es doch ein paar Klischees zu viel und auch ihr Plan wirkt überzogen.

Die Frauen sind sehr unterschiedlich. Doch sie wollen sich nicht unterkriegen lassen und unterstützen sich. Sie freunden sich an und Brigitte, Assja und Mélody sind für Jeanne da, die sich immer wieder schuldig fühlt. Nachdem ihr Mann lange bestimmt hat, wo es lang geht, lässt sie sich aber auch jetzt von den Freundinnen vereinnahmen. Da ihr ständig eine Entschuldigung über die Lippen kommt, wird sie von den anderen Frauen „Sorry“ genannt. Man kann mit diesen Frauen fühlen, die ihr Päckchen zu tragen haben. Den Männern kommt in diesem Roman die unsympathische Rolle zu.

Mir hat es gefallen, dass die Frauen gemeinsam kämpfen und dabei dennoch „wilde Freude“ am Leben empfinden. Ihr Plan ist natürlich verrückt. Doch wann ist die Zeit, verrückte Pläne zu schmieden – wenn nicht gerade in diesem Moment?

Der Roman nimmt aber noch einmal eine andere Richtung und das Ende war mir dann etwas zu knapp.

Ein unterhaltsamer Roman über starke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen wollen.