Rezension

Wildwechsel

Wildwechsel - Susa Bobke, Shirley Michaela Seul

Wildwechsel
von Susa Bobke Shirley Michaela Seul

Bevor ich zu „Wildwechsel“ von Susa Bobke gegriffen hatten, war mein Verständnis für Jäger in Deutschland nicht sonderlich ausgeprägt. Doch die Autorin schafft es mit ihren Worte die Distanz zwischen Jäger und Nicht-Jäger zu verringern. Dabei setzt sie auf Verständnis und tritt dem Leser offen als Jägerin, die ihre Sache versteht und näherbringen möchte, entgegen.

Susa Bobke wurde bereits in der Vergangenheit mit ihren Erfahrungsbüchern über das Leben als „Gelber Engel“ des ADAC bekannt. Das sie so ganz nebenbei auch noch Jägerin und Falknerin aus Leidenschaft ist, wissen dabei sicherlich die wenigstens. Und genau um die gesammelten Erfahrungen und prägenden Ereignisse geht es in ihrem neusten Buch „Wildwechsel“.

 

Durch ein prägendes Ereignis wird Susa Bobke auf das Thema Jagd aufmerksam, Jahre später, nachdem Ablegen des sogenannten grünen Abitur, nennt sie sich selbst eine Jägerin. Dank der vielen Erfahrungen reicher ist sie laut eigenen Aussagen vor allem Jägerin, um die Natur zu schützen. Susa Bobke betont dabei, dass es ihr nicht darum geht kaltblütig Tiere zu töten, sondern viel mehr darum den Lebensraum Wald und Wiese zu pflegen und zu hegen, ihn genau zu beobachten und dann nach bestem Gewissen zu entscheiden. Dabei schafft sie es auf einfache Art und Weise dem Leser auf realistische Art nahezubringen, was eine Jägerin tatsächlich macht. Und ganz nebenbei lernt der Leser noch etwas über die Natur, das Verhalten der Tiere und Wildtierkunde.

 

Wie aber schon der Untertitel von „Wildwechsel“ verrät geht es nicht nur darum, wie Susa Bockes Leben als Jägerin und Gelber Engel aussieht, sondern auch wie das Rehkitz Schneewittchen, dass sie bei einer Schockernte rettete ihr Leben veränderte. Diese Geschichte geht wirklich ans Herz, denn sie zeigt nicht nur die romantische Seite bei der Aufzucht eines Rehkitz, sondern vor allem die anstrengenden Schritte. Dabei kann kaum jemand helfen, denn es kommt nicht so oft vor, dass ein Rehkitz durch eine Privatperson aufgezogen wird. Dabei unterstreichen die Bilder in der Mitte des Buches noch einmal die Eindrücke während des Lesens. Wie sich die Autorin um das junge Rehkitz kümmert, es großzieht und auch nachdem es selbstständig ist immer begleitet, zeigt sehr eindrucksvoll, dass es eben nicht jedem Jäger, und ich denke das trifft auf der größten Teil dieser Gemeinschaft zu, eben nicht primär „herumballern wollen auf Tiere“, sondern an der Natur und seiner Erhaltung interessiert sind. Dazu zählt zwar auch, dass man den Wildbestand beobachtet, auch das wird gut in „Wildwechsel“ erläutert, aber eben nicht nur.

 

Die Gestaltung und der Aufbau des Buches waren wirklich angenehm, wie schon erwähnt unterstreichen farbige Bilder in der Mitte des Buches die Erfahrung von Susa Bobke. Dennoch gibt es einen Kritikpunkt: der Schreibstil. Ab und an bin ich etwas durch den Text geholpert und hatte bei dem ein oder anderen Kapitel nicht immer das Gefühl, dass ein roter Faden vorhanden wäre. Dennoch ist das Buch insgesamt logisch aufgebaut und verständlich geschrieben. Das Leseinteresse war bei mir auf jeden Fall durchgängig vorhanden.

 

Fazit:

Bevor ich zu „Wildwechsel“ von Susa Bobke gegriffen hatten, war mein Verständnis für Jäger in Deutschland nicht sonderlich ausgeprägt. Doch die Autorin schafft es mit ihren Worte die Distanz zwischen Jäger und Nicht-Jäger zu verringern. Dabei setzt sie auf Verständnis und tritt dem Leser offen als Jägerin, die ihre Sache versteht und näherbringen möchte, entgegen.