Rezension

Wilhelm Tell

Tell
von Joachim B. Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

"Tell" erzählt die altbekannte Geschichte von Wilhelm Tell, dem legendären Schweizer Nationalhelden, der den Habsburger Tyrannen inmitten der Alpen die Stirn bietet. Vielen vor allem durch Schillers gleichnamiges Drama und den berühmten Apfelschuss bekannt, ist Tell in dieser Neuerzählung ein bärbeißiger Antiheld, ein Eigenbrötler, welcher lediglich seiner Familie ein gutes Leben auf dem eigenen Hof ermöglichen möchte. Doch die Schikanen der Habsburger Obrigkeiten lassen Tell schließlich zum Freiheitskämpfer und Tyrannenmörder werden, zur Legende, die auch noch nach acht Jahrhunderten neu erzählt wird.

Der Klappentext spricht von einem "Blockbuster in Buchform", und das trifft es ziemlich gut. Joachim B. Schmidt lässt mit seiner Neuinterpretation den Mythos um Wilhelm Tell in vielstimmigen Bildern aufleuchten: 100 Abschnitte, erzählt aus den Sichtweisen von insgesamt 20 Akteuren, vermitteln ein rasant vorpreschendes Erzähltempo. Die Legende vom Apfelschuss in neuem Gewand, ein großartiger Pageturner und sehr spannend gemacht. Großes Kino ohne viel Schnickschnack drumherum, klare Leseempfehlung!