Rezension

Willkommen auf Strynø …

Mühle mit Meerblick - Kim Henry

Mühle mit Meerblick
von Kim Henry

Bewertet mit 4 Sternen

Die einzige Erinnerung an ihre Mutter war ein altes Foto. Schon sehr früh kam Line in Pflegefamilien. In einem Bericht fiel ihr die Mühle auf, die sie von dem Foto her kannte. Die stand auf der Insel Strynø. Kurzentschlossen packt sie all ihre Sachen, was nicht viel war, und bricht die Zelte in Kopenhagen ab. Angekommen auf Strynø dauert es nicht lange, bis Line ihrer Großmutter gegenüber steht.
Was es heißt, hier bin ich daheim, erfährt sie nun. All die vermisste Liebe und die Suche nach Geborgenheit, es scheint so, als sei Line heimgekommen.
Dass sie gleich auf der Überfahrt die Bekanntschaft mit einem Mann bzw. dessen Auto auf der Fähre macht, wo sie später feststellt, dieser wohnt in der besagten Mühle. Zurückgezogen von der gesamten Dorfgemeinschaft. Doch Line gibt nicht auf, denn sie will ihm nicht nur den kaputten Autospiegel ersetzen, sondern herausfinden, warum er wie ein Einsiedler lebt.
Bald schon findet Line einen Aushilfsjob auf der Fähre. Sie liebt das Meer. Doch der Job bringt ihr Unannehmlichkeiten, denn man findet heraus, dass sie eine große Leseschwäche hat.
"Mühle mit Meerblick", auf den ersten Blick ein scheinbar normaler Liebesroman mit dem Hintergrundthema, wer ist meine Familie.
Während die Inselgemeinschaft Line aufnimmt, hat es Adam bisher nicht geschafft. Er lebt wie in einem Schneckenhaus in der Mühle.
Ich habe diesen Ausflug in das Nachbarland genossen. Das Buch hat einen leichten Einstieg. Die Kombination um die Protagonisten hat mir schon gefallen. Die Autorin versteht es, die Protagonisten so gut zu charakterisieren und die Landschaft der Insel Strynøbesonders bildhaft darzustellen. Dazu gibt es interessante Nebencharaktere, die sich einmischen und das Geschehen abrunden. Eigentlich ist die gesamte Inselbewohnerschar mehr als erwähnenswert. Zum Wohlfühlgefühl kommt noch das Ambiente der Insel.
Allerdings kann ich nicht behaupten, dass die Story sehr bewegend war. Sie war nicht alltäglich, aber sie hat mich auch nicht hundertprozentig abgeholt. Die Handlung spielt über einige Monate. Der Schreibstil des Autorenduos ist locker und unkompliziert. Aber dennoch empfand ich vieles zu durchschaubar.
Generell hat mir das Buch gefallen, denn es bietet Unterhaltung. Aber dennoch fehlte mir das gewisse Extra.
"Mühle mit Meerblick" ist ein Inselroman, in dem die Geschichte um Liebe, Familiensinn aber auch die Liebe zu Büchern erzählt. Wo die Sehnsucht dich hinzieht …