Rezension

Willkommen in der Wirklichkeit!

Die Gefangene - Malika Oufkir, Michele Fitoussi

Die Gefangene
von Malika Oufkir Michele Fitoussi

Bewertet mit 2 Sternen

Malika Oufkir wurde am 2. April 1953 als älteste Tochter von Mohammed Oufkir geboren. Obwohl sie "nur" ein Mädchen war, war ihre Familie sehr glücklich über ihre Geburt. Später sollte sie noch weitere Geschwister bekommen, jedoch hatte sie nie viel von ihnen, denn im Alter von fünf Jahren wurde sie vom Sultan Mohammed V adoptiert. Seitdem führte das vormals schon privilegierte Mädchen das Leben einer Prinzessin. Nach dem Tod des Sultans änderte sich ihr Status unter seinem Nachfolger Hassan II nicht, sie führte weiterhin das Leben einer Prinzessin. Erst mit 16 Jahren konnte sie zu ihrer Familie zurückkehren.

 

Doch das Familienglück währte nicht lange. Im Jahr 1972 war ihr Vater an einem Putschversuch gegen Hassan II beteiligt, der ihn schlussendlich sein Leben und seiner Familie die Freiheit kostete. In einer Nacht- und Nebelaktion wird gesamte Familie in Gewahrsam genommen, erst unter Hausarrest, später in verschiedenen Gefängnissen. Sie weiß, nur wenn sie als Familie zusammenhalten, besteht die Möglichkeit, dass sie alle diese Situation überleben ...

 

 

Willkommen in der Wirklichkeit! Ganz ehrlich - dieses Buch hat mich sprachlos zurück gelassen, allerdings anders, als die Mehrheit der übrigen Leser. Erst führte sie 16 Jahre ein äußerst privilegiertes  Leben, das dann nach und nach endete. Erst wurde sie mit ihrer Familie unter Hausarrest gestellt, dann in Gefängnisse verbracht - aber ehrlich: alle haben überlebt! Auch wenn die Familie aus der Öffentlichkeit verschwunden war, hatten sie doch insoweit Schutz, dass keiner getötet wurde und die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern gewährleistet war. Ich gehe mal davon aus, dass diese Privilegien sicherlich nicht jeder Gefangene hatte. Den Schreibstil empfand ich als sehr ausschweifend. Mich persönlich hat eher weniger interessiert, welche Person mit welcher verwandt war und welchen Posten alle innehatten. Ich weiß nicht, definiert man sich in dieser Welt nur über seine Verwandtschaftsbeziehungen? Fakt ist, ich habe durchaus ein einige (Auto-)Biographien gelesen, doch diese empfand ich nur als eines: Baden in Selbstmitleid.