Rezension

Willkommen in Scholmerbach

Eine Räuberballade -

Eine Räuberballade
von Annegret Held

Bewertet mit 3 Sternen

In ihrem dritten Westerwald Roman nimmt die ebenfalls im Westerwald geborene Autorin uns ins späte 18. Jahrhundert. Die Anwohner der fiktive Dörfchen Scholmerbach sind hauptsächlich Bauern, jeder hat sein Päckchen zu tragen und die kämpfen ums Überleben. Einer von deren ist Bauern Wilhelm. Kurz vor der Jahrhundertwende herrscht überall Raub, Überfälle sogar Mord. Die Bevölkerung muss zusehen, wie sie sich schützen können. Außer Hannes, der Sohn von Bauern Wilhelm. Ob der Vater Wilhelm mit verwirrten, bettlägerigen Ehefrau und mit der kleinen Tochter Liesel nicht alle Hände voll zu tun hat, da verschwindet noch dazu seiner rotzfrecher, stinkfauler Sohn aus der Bildfläche. Als dieser Nichtsnutz sich auch noch einer der brutalen Räuberbanden anschließt, steht ganz Scholmerbach kopf...

Mensch! Wie schnell die Jahre vergehen... Ich habe den ersten Band „ Apollonia“ von Westerwald-Trilogie im Jahr 2012 und den zweiten „Armut ist ein brennend Hemd“ im Jahr 2015 gelesen und chronologisch gesehen, geht die Autorin immer ein Stückchen zurück in die Vergangenheit. Mit „Eine Räuberballade“ hat ihr wieder ein wunderbarer Heimat-Roman gelungen. Sie erzählt die Geschichte sehr authentisch, denn sie verwendet in den Dialogen den Westerwälder platt und ich hatte leider meine Probleme damit. Es war für mich ziemlich anstrengend zu lesen. Ein paar Wörter, z.B. wie: Ich=Eysch, Du=Dou, konnte ich Entschlüssen aber bei einigen musste recherchieren. Durch den Dialekt wurde ich mit den Figuren nicht warm. Die Charaktere und deren Gefühls-Gedankenwelt haben mich nicht erreicht. Die sind mir nicht wie die normalen Menschen gewirkt, sondern wie die schlechten Schauspieler.

Die Geschichte ist wie ein Märchen, allerdings durch den schwierigen Dialekt ist nicht jedermanns Sache. Wer in dem Westerwald Gegend lebt, würde sich hier definitiv wohler fühlen als ich.