Rezension

Windiger Katastrophen-Thriller

Sturm - Uwe Laub

Sturm
von Uwe Laub

Bewertet mit 3 Sternen

Auf der ganzen Welt kommt es zu unerklärlichen Wetterphänomenen. Hagelstürme bersten durch Hannover. Berlin wird von einem Tornado niedergemäht. Und auf die USA rast ein unvorstellbarer Hurrikan zu. Handelt es sich um natürliche Phänomene oder steckt etwas anderes dahinter?

"Sturm" ist ein Katastrophen-Thriller, der auf Verschwörungstheorien und dem aktuellen Thema des Klimawandels basiert.

Weltweit kommt es zu Wetter-Kapriolen, die im Großen und Ganzen auf den Klimawandel geschoben werden. Allerdings nimmt das Wetter von einem Moment auf den anderen nie dagewesene Ausmaße an. Hagelkörner, so groß, wie man sie noch nie gesehen hat, ein Tornado in Berlin, was eigentlich nicht sein dürfte, und ein Hurrikan, der sich nicht einmal mehr in altbewährte Skalen einstufen lässt.

Lauras Vorgesetzter wird tot aufgefunden und sie bemerkt, dass er mit dem bedrohlichen Wetterumschwüngen zutun hatte. Denn ihre Firma ist auf die Entwicklung von Software spezialisiert, die sogar das Wetter beeinflussen kann.

Dann tritt Daniel Bender auf den Plan, der gemeinsam mit Laura der Wetter-Verschwörung auf den Grund gehen will.

Zur Handlung möchte ich gleich einmal sagen, dass sie mich absolut nicht beeindruckt hat. Es war so etwas von langweilig, dass ich dem Ende entgegen gefiebert hat, damit ich dieses Hörbuch endlich abschließen kann.

Dabei geht Uwe Laub von interessanten und spannenden Themen aus, die er exzellent umgesetzt hat. Wetterphänomene, Ausmaße, die das Wetter annehmen kann, und Wettermanipulationen werden faszinierend beschrieben und sorgen für Gänsehaut. Die Hagelkörner konnte ich mir vorstellen, wie sie Menschen niedergeschossen und bewusstlos geschlagen haben, die Situation mit dem Tornado war bedrohlich und nachvollziehbar, und der Weg des Hurrikans hat mir Angst gemacht.

Gestört hat mich allerdings, dass die Handlung vorhersehbar war. Wer schon einmal einen Katastrophen-Film gesehen oder einen Thriller dieser Art gelesen hat, weiß jetzt schon, wie es weitergehen und enden wird. Ein bisschen mehr Finesse hätte mir mehr Freude gemacht.

Die Protagonisten sind ebenso aus der Form gegossen, dass es manchmal schon weh getan hat. Laura Wagner ist mir ordentlich auf die Nerven gegangen. Die junge Mutter ist als Sekretärin in diesem Konzern angestellt und kommt durch Zufall an Informationen, die diese Verschwörung betreffen. Es bleibt nicht viel zu ihr zu sagen, außer, dass sie von der Sekretärin zur kämpferischen Superheldin mutiert.

Daniel Bender ist der missverstandene Wissenschafter, der schon immer gewusst hat, wo der Hase im Pfeffer liegt. Endlich hat er die Chance, diese Verschwörung aufzudecken und allen zu zeigen, wie richtig er gelegen hat. 

Zumindest spart Uwe Laub die prickelnde Liebesgeschichte aus, womit er mir doch imponiert hat. 

Ich möchte keinen falschen Eindruck erwecken, weil das Buch insgesamt nicht schlecht zu hören bzw. zu lesen ist. Aber der Wow-Effekt hat mir einfach gefehlt. Es wurde über das faszinierende Wetter-Thema die übliche Verschwörungsthriller-Schablone gestülpt, was mich im Endeffekt nicht überzeugen kann.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch dennoch großartig zu lesen, wenn man eben solche Verschwörungs-Thriller mag bzw. noch kaum welche gelesen hat.