Rezension

Winterapfelgarten

Winterapfelgarten - Brigitte Janson

Winterapfelgarten
von Brigitte Janson

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Als die 51-jährige Claudia eines Tages von ihrem Chef ins Büro geordert wird, werden ihre schlimmsten Befürchtungen plötzlich zur Realität. Sie ist zu alt für ihren Job in der Parfümerie und soll zukünftig nicht mehr die Kunden beraten, sondern im Lager tätig werden. Für Claudia bricht eine Welt zusammen, denn neben dem beruflichen Desaster gelten ihre Sorgen momentan vor allem ihrer Tochter Jule, die nach einem schweren Reitunfall niemanden mehr an sich heranlässt und lethargisch in den Tag hineinlebt. Claudia fasst einen Entschluss. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Sara und Tochter Jule möchte sie einen kompletten Neuanfang wagen. Ein Apfelhof auf dem Land soll es werden. Doch schnell merken die drei Frauen, dass das Leben auf dem Land nicht immer einfach ist, denn die Renovierungsarbeiten und Nachbarschaftskonflikte zerren ziemlich an den Nerven. Doch dann landet plötzlich Rentnerin Elisabeth auf dem Apfelhof und schafft es, das Chaos ein wenig zu bändigen. Werden die Frauen nun ihr Glück finden können?

Meinung:

„Winterapfelgarten“ ist die Geschichte von drei Frauen, die im Leben an einen Punkt angekommen sind, wo ihr eigentlich erhoffter Plan A nicht mehr funktioniert und nun ein Plan B her muss. Doch alle drei Frauen tun sich zunächst schwer damit, ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Die Autorin hat es geschafft, drei eindrucksvolle und facettenreiche Charaktere zu erschaffen, die mir von Anfang an ans Herz gewachsen sind.

Claudia ist zunächst ziemlich gefangen in ihrem bisherigen Leben, beweist aber sehr viel Mut, als sie sich für das Abenteuer Apfelhof entscheidet und entwickelt sich Stück für Stück zu einer echten Powerfrau, die für ihre Ziele kämpft. Auch Sara kann sich erst nur schwer vorstellen, aus ihrem langweiligen Leben als Ehe- und Hausfrau zu entfliehen, wagt aber diesen Schritt und plant sogar, nach langer Pause ins Berufsleben zurückzukehren. Für Jule scheint es am schwersten zu sein, denn nach ihrem Unfall sind all ihre Träume, eine erfolgreiche Dressurreiterin zu werden, plötzlich zerplatzt. Zudem muss Jule sich auch noch mit ihrer Gehbehinderung auseinandersetzen. Keine guten Voraussetzungen, doch auch sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte zur Kämpferin. Mit Elisabeth kommt ein sympathischer Ruhepol in die Geschichte, denn sie hat immer einen guten Rat und kann das Chaos der drei Frauen gut bändigen. Zusätzlich sorgt der mürrische Nachbar Johann mit seiner etwas sonderbaren und geheimnisvollen Art für die nötige Spannung in der Geschichte.

Die Autorin hat es geschafft, mich mit ihrem lockeren und leichten Schreibstil zwischendurch immer wieder zum Schmunzeln zu bringen, gleichzeitig aber auch zum Nachdenken anzuregen. Die Geschichte zeigt, dass man niemals aufgeben sollte, dass es sich lohnt, für seine Träume zu kämpfen und dass man manchmal etwas wagen muss, denn wenn sich die eine Tür schließt, öffnet sich gleichzeitig eine andere Tür.

Das Buch hat mich wirklich gut unterhalten und besitzt dabei trotzdem die nötige Tiefgründigkeit. Einziger Kritikpunkt: An einigen Stellen und besonders am Ende ist die Geschichte schon sehr vorhersehbar.

Fazit:

Eine sehr unterhaltsame Geschichte, die mit sympathischen Charakteren punktet und gleichzeitig vermittelt, dass man sich nicht seinem Schicksal fügen muss, sondern immer für seine Träume kämpfen sollte.

Kommentare

vantob kommentierte am 26. Dezember 2014 um 00:48

Das Cover gefällt mir super