Rezension

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Wintergäste

Wintergäste - Sybil Volks

Wintergäste
von Sybil Volks

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zum Inhalt: Das Buch beginnt mit dem Tod: „Inge Boysen ist eingeschlafen!“ Mit dieser Nachricht werden alle Kinder und Enkel kurz vor Silvester in das Haus Tide von Inge Boysen auf einer kleinen Hallig in der Nordsee gerufen. Doch Inge ist gar nicht tot, sie wurde nur versehentlich für tot gehalten. Und nun sind all ihre Lieben um sie herum versammelt. Sie sind erleichtert, dass Inge noch lebt, und doch wollen sie so schnell wie möglich Haus Tide wieder verlassen. Doch ein Sturm zieht herauf und macht alle Reisepläne zunichte.

Und so müssen sie – auf engem Raum zusammen – gemeinsam ausharren. Während draußen der schlimmste Schneesturm seit Jahren tobt, braut sich auch im Haus das ein oder andere Gewitter zusammen...

Meine Meinung:

Mich hat es beim Lesen bedrückt, dass die Familie, die nach dem vermeintlichen Tod des Familienoberhauptes und der Erleichterung darüber, dass Inge noch lebt, Zeit miteinander verbringen muss (oder darf), so gar kein wirkliches Interesse am Leben der anderen hat. Jeder ist in seinem eigenen Kummer gefangen, niemand hat ein offenes Ohr und einen offenen Blick für die Probleme der anderen. Für jeden dreht sich die Welt nur um sich selbst, außer für Inge, die sich Gedanken darüber macht, was mit Haus Tide nach ihrem Tod geschehen soll....

Der Roman, der mich vier Tage ins Leben der Familie Boysen gezogen hat, lässt mich mit vielen Fragen zurück, denn das meiste bleibt ungeklärt: hat Enno einen Gehirntumor, überlebt Boy die Wette, verlässt Jochen Gesa und wird Gesa mit Matteo glücklich, erfährt Inka wer ihre wirklichen Eltern sind?

Ich hätte mich gefreut, im Epilog die ein oder andere Information darüber zu bekommen, wie es für die einzelnen Familienmitglieder im neuen Jahr weitergegangen ist, aber so werde ich einfach noch ein Weilchen über das Buch nachdenken und meine Fantasie spielen lassen...