Rezension

Winterschwestern

Die Zeit der Weihnachtsschwestern - Sarah Morgan

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
von Sarah Morgan

Bewertet mit 4.5 Sternen

4,5 Sterne

Dieses Buch hat mich positiv überrascht! Es ist eine Familiengeschichte mit wechselnden Perspektiven, aber obwohl die (leider nur 300) Seiten dadurch auf 4 Personen aufgeteilt sind, lernen wir alle Frauen relativ gut kennen. Natürlich kommt auch das obligatorische Drama vor, alte Konflikte die endlich auf den Tisch gelegt werden. Aber diese kamen mir hier nicht übertrieben oder an den Haaren herbei gezogen vor (wie es oftmals in anderen Büchern der Fall ist).

Gut gefallen hat mir außerdem, dass die Autorin keine der Personen als perfekt darstellt. Es gibt kein "gut" und "böse", sondern jeder hat seine Schwächen oder Unsicherheiten. Und 'lustigerweise' beneidet jede Schwester eine andere um ihren Lebenstil, gewisse Freiheiten oder andere (scheinbare) Annehmlichkeiten. 
Ebenfalls schön fand ich es, dass nicht alle Konflikte (oder manchmal waren es auch nur Verständigungsschwierigkeiten) immer sofort nach nur einem Gespräch gleich gelöst waren, denn im wahren Leben ändert sich eine Person auch nicht von jetzt auf gleich sondern es ist ein Prozess. Aber es dürfte natürlich auch keine Überraschung für die LeserInnen sein, wenn am Ende alle glücklich und zufrieden sind. Das erwarte ich mir bei so einem Buch auch!

Die Thematik des Kletterns war eine schöne Abwechslung, und passt hervorragend zum winterlichen Setting! Beths Töchter, besonders Ruby, waren ganz entzückende Ergänzungen in der Familienkonstellation. Und die Liebe kommt hier auch nicht zu kurz. Bezogen auf den Titel war es mir insgesamt etwas zu wenig weihnachtlich. Dieser Feiertag ist zwar der Anlass für das Familientreffen, tritt aber angesichts all der anderen Dinge etwas in den Hintergrund. "Winterschwestern" hätte da vielleicht sogar besser gepasst, und Interpretationen in mehrere Richtungen zugelassen.