Rezension

Wintersterne

Wintersterne - Isabelle Broom

Wintersterne
von Isabelle Broom

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Reise ins magische, verschneite Prag: Für Megan, Hope und Sophie ist das die perfekte Gelegenheit, um vor ihren Problemen wegzulaufen. Sie lernen sich in einer Hotelbar kennen, und obwohl die drei Frauen völlig unterschiedlich sind, verstehen sie sich auf Anhieb. Gemeinschaftliche Streifzüge durch die winterlich verzauberte Stadt konfrontieren sie mit ihrer Vergangenheit und führen sie zu besonderen Begegnungen. Und vor allem zu sich selbst.

‚Wintersterne‘ ist der zweite Roman der Autorin Isabelle Broom und mein erstes Buch von dieser. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen, er ist bildlich und trägt die Emotionen gut. Die Beschreibungen von Prag haben vor meinem inneren Auge ein fantastisches Kopfkino entstehen lassen. 
Durch die Handlung führen abwechselnd die Perspektiven von Hope, Megan und Sophie. Jede Protagonistin unterscheidet sich auch sprachlich von den anderen, so dass auch stilistisch recht schnell klar wird, an welcher Perspektive der Leser teilnimmt.
Die drei Protagonistinnen waren alle solide charakterisiert, teilweise für mich jedoch ein wenig schwammig gewesen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin vor allem bei Hope und Sophie ein wenig mehr ins Detail gegangen wäre. Dennoch konnte ich mir zu allen Personen, auch den Nebencharakteren, ein ausreichendes Bild machen. Als authentisch habe ich alle Akteure empfunden.
Die Handlung konnte mich nur bedingt mitnehmen. Der Beginn des Buches war für mich ein wenig holprig. Der ausschweifende Genuss von Alkohol, der sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht, ist vielleicht repräsentativ für die britische Urlaubskultur, für mich wirkte es jedoch eher befremdlich und ich musste mich erst daran gewöhnen. Das erste Drittel des Buches baut Spannung auf, man lernt die Charaktere und ihre persönlichen Geschichten kennen. Der Mittelteil verliert dann viel Spannung, ich habe ich als eher nichtssagend und langwierig empfunden. Es lohnt sich aber, am Ball zu bleiben, im letzten Drittel blüht die Geschichte auf, die Handlung bekommt ihren Schwung zurück und ist insgesamt schön rührig.
Insgesamt konnte mich ‚Wintersterne‘ nur bedingt begeistern. Es ist ein schönes, kurzweiliges Buch für zwischendurch, das zwischendrin leider ein wenig die Luft verliert.