Rezension

Winterstürme

Die Magd des Gutsherrn - Elisabeth Büchle

Die Magd des Gutsherrn
von Elisabeth Büchle

Bewertet mit 5 Sternen

Wie schon von dem ersten Buch von Elisabeth Büchle, bin ich auch von diesem weiteren im Schwarzwald angesiedelten Roman extrem beeindruckt. Ihr gelingt es einfach so lebensnahe, lebhaft und einfach wunderbare Charaktere zu erschaffen, dass man an das Buch einfach emotional gebunden wird und einfach mitfühlen muss. Zumal einem jeder einzelne der Charaktere, wie ein guter Freund ans Herz wächst. Dabei ist es aber nicht einmal nur so, dass man hauptsächlich eine Handlung hat, die sich mit den Emotionen der Charaktere beschäftigt, sondern in ihr noch viel mehr liegt und einfach auch immer ein wenig Spannung in diesen Büchern vorhanden ist, die einem die Fragen: Warum? Wieso? und Wann? sehr schnell ins Gedächtnis bringt.

In dieser Geschichte ist es einfach so, dass man Theresa, bei der man als Leser ja weiß, um wen es sich handelt, auch wenn sie selbst ja ihr Gedächtnis verloren hat, einfach extrem schnell ins Herz schließt. Denn auch wenn sie doch zu Beginn oft Fehler macht und ziemlich tollpatschig und ungeschickt wirkt, hat sie einfach eine so warme und sympathische Art, dass man sie einfach gern haben muss und auch, wie ihr Umgang mit den Kindern im Haus beschrieben wird ist einfach zu schön. Natürlich ist neben Theresas Suche nach ihrem Gedächtnis vor allen Dingen ihre Beziehung zu dem Gutsherrn Lukas natürlich ein wichtiger Punkt der Geschichte und die beiden zusammen sind einfach toll. Das Spiel zwischen den beiden, dass sie irgendwie langsam Gefühle entwickeln, sie nicht zulassen wollen, sich manchmal bevormunden, auf eine irgendwie süße Art und auch teilweise ihre Dialoge sind einfach herzerfrischend. Zumal Lukas auch einfach, trotz seiner manchmal sehr abweisend wirkenden Art, ein brummiger Charakter ist, den man ins Herz schließen muss. Wie auch die direkten Nachbarn und Angestellten von Lukas, die einfach eine Großfamilie sind, die ganz toll ist.

Dazu kommt dann noch der historische Faktor, was sich die Leute unter anderem so zusammen spinnen, und einfach sie Spannung darum, warum Theresa das alles passiert ist, wann sie wohl ihr Gedächtnis wiederfinden wird und wie Theresa dann reagieren wird. Was wird ihr Entschluss sein, wenn sie wieder weiß wer sie ist und eventuell dadurch auch aus diesem Leben, was sie immer mehr lieben lernt, wie auch die Menschen dort, herausgeworfen wird. Zumal man immer den Eindruck hat, eigentlich hätte ihr mehr passieren sollen, als dass sie nur ihr Gedächtnis verliert. All das und auch die Nebenläufige Handlung, um Theresas Familie, die nicht weiß, was mit ihr wohl geschehen sein mag, machen das Buch zusätzlich einfach noch spannender.

Eine wunderbare Geschichte, bei der ich froh bin, dass ich sie lesen durfte, weil sie einem ehrlich ans Herz geht. Und das ich nur jedem empfehlen kann, der auch eher im historischen Bereich angesiedelte Geschichten mag, die einfach von allem etwas haben, viele Emotionen, Spannung, tolle Charaktere und einfach super zum Entspannen sind, denn trotz der Spannung und allem, fühlt man sich nach dieser Lektüre einfach erholt.