Rezension

Winterzauber in Manhattan

Winterzauber in Manhattan - Mandy Baggot

Winterzauber in Manhattan
von Mandy Baggot

Rezension zu Winterzauber in Manhatten

 

Titel: Winterzauber in Manhattan

Autor: Mandy Baggot

Übersetzer: Ulrike Laszlo

Verlag: Goldmann

Genre: Chic-Lit, Liebesroman, Weihnachten

Preis: 9,99 €

Erscheinungsdatum:17.10.2016

Isbn: 978-3442485161

 

Klappentext:

 

Die Engländerin Hayley und ihre Tochter Angel sitzen im Flieger Richtung New York, um im Big Apple Weihnachten zu feiern. Begeistert stürzen sie sich ins Abenteuer: Kutschfahrten im Central Park, Schlittschuhrunden am Rockefeller Centre und Bummel auf der 5th Avenue. Doch die Stadt, die niemals schläft, hat mehr zu bieten – und Angel hat einen Herzenswunsch: ihren Vater kennenzulernen. Während Hayley sich auf die Suche nach dem Mann macht, mit dem sie die eine folgenreiche Nacht verbrachte, läuft sie Oliver über den Weg: Milliardär und Weihnachtsmuffel – bis jetzt. Denn dieses Fest könnte auch für ihn zu einem Fest der Liebe werden.

 

Meinung:

 

Das Buch ist mir - zugegebenermaßen - durch sein Cover in der Buchhandlung in die Hände gefallen. Ich war auf der Suche nach einer leichten Lektüre, die mich aus meinem Lesetief herausholen sollte. Und genau dies war dieser Roman auch: Keine anspruchsvolle, jedoch kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch.

 

Die wichtigsten Aspekte, die eine Weihnachtsroman dieser Art mit sich zu bringen hat, wurden erfüllt. Ein winterliches Setting im Herzen New Yorks, zwei einsame Herzen, die sich nicht eingestehen wollen, dass sie jemanden ihrer Seite brauchen sowie ganz viel Dramatik bietet „Winterzauber in Manhattan“. 

 

Auch wenn es sich bei diesem Roman nicht um einen aus dem Genre Young Adult handelt, darf auch hier der gut aussehende und mit den Frauen spielende Milliardär nicht fehlen. Im Gegensatz zu dem vorgenannten Genre ist Oliver jedoch nicht in die Kategorie „Bad Boy“ einzuordnen. Außerdem arbeitet dieser Mensch tatsächlich für sein Geld und man bekommt durch die Abschnitte, die sich um ihn drehen, einiges aus seinem beruflichen Leben mit. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die - zuvor genannten - wechselnden Abschnitte der beiden Hauptfiguren nicht in der Ich-Form verfasst sind. Der Schreibstil, der für einen Roman dieser Art gekonnt humorvoll und leicht ist, schafft es auch in der Erzählerform, die Gedanken und Gefühle der Charaktere nahegehend zu beschreiben. Sowohl Hayley als auch Oliver wurden beide mit der nötigen Tiefe und Persönlichkeit ausgestattet, um sie lebhaft und lebensnah wahrzunehmen. Allerdings mag ich auch nicht unerwähnt lassen, dass mir Hayleys Charakter an manchen Stellen zu oberflächlich erschien. Aber bei dem Genre darf man auch nicht wirklich etwas anderes erwarten. Die Nebencharaktere rund um die beiden wurden gut ausgearbeitet und wirken nicht wie leblose Statisten.

 

Die Idee des Romans ist nicht neu. Eine vom Leben gebeutelte Frau trifft auf reichen Mann und beider Leben beginnen sich zu verändern. Auch die beliebte Wiederverwertung des Ebenezer Scrooge aus Dickens „A Christmas Carol“ in neuer Form wurde nicht ausgelassen. Gepaart mit ganz viel Dramatik wurde hier ein nettes, aber nicht weltbewegendes Setting geschaffen, das allerdings nicht mit den Weihnachtsromanen von (z.B.) Sarah Morgan mithalten kann. Ich wurde jedoch auf 567 Seiten gut unterhalten und mehr sollte der Roman auch nicht bewirken.

 

Es gab jedoch zwei Punkte, die mich doch sehr gestört haben:

 

- Ständige Wiederholungen

In praktisch jedem Abschnitt, der sich um Oliver dreht, wird durch ihn selbst, oder eine Person aus seinem Umfeld erwähnt, dass es ihm nicht sehr gut geht. Eine wirkliche Diagnose gibt es jedoch nicht. Es wird einfach davon ausgegangen, dass ihn das gleiche Schicksal wie sein Bruder ereilen wird. Auch wenn es nachvollziehbar ist, diese Angst ständig im Nacken zu haben und man dies durchaus in seine Gedanken einbringen kann, wirkt es hier wie in verzweifelter Versuch, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten.

 

- Angel

So gut mir die beiden Hauptcharaktere gefallen haben, so sehr störte mich Hayleys Tochter Angel. Ich habe versucht, ihr Verhalten mit den Neunjährigen, die ich so kenne/gekannt habe abzugleichen, konnte aber leider keine Ähnlichkeiten feststellen. Mit ihr wurde versucht, eine besonders intelligente und witzige Person einzuführen. Ihr Verhalten war jedoch fernab jeglicher Realität. Kennt ihr noch die jüngste Tochter aus der Serie 7th Heaven (Eine himmlische Familie)? Dieses kleine Mädchen, dass am Ende jeder Folge den verzweifelten Erwachsenen den rechten Weg wies und selbst nie mit irgendwelchen Problemen konfrontiert wurde? Dank Angels altklugem Verhalten, hatte ich ständig dieses Kind vor Augen. Sie soll wahrscheinlich mit ihrem „witzigen“ und an einen Erwachsenen erinnernden Sprüchen, für Auflockerung sorgen. Ich empfand sie leider einfach nur als nervig und ihr Verhalten als unrealistisch. Welche Neunjährige überredet bitte ihre Mutter zum Akoholkonsum, führt eine Reisegruppe durch ein Museum und schmeißt mal eben - weil ihre Mutter es anscheinend nicht alleine hinbekommt - die Party für eine Wohltätigkeitsveranstaltung?

 

„Ich nehme das Lexikon mit, und weil du eine so tolle Mum bist, hast du dir ein Glas Prosecco verdient.“ - Seite 32

 

Fazit:

 

Chick-Lit meets New Adult. 

 

„Winterzauber in Manhattan“ ist sicher keine literarische Meisterleistung und es gibt genug weihnachtliche Bücher, die dieses übertreffen können. Mir, die auf der Suche nach kurzweiliger Unterhaltung zum Abschalten war, hat es jedoch gut aus der Leseflaute rausgeholfen. Eine Leseempfehlung für kuschelige sowie romantische Stunden mit einem Punsch und Zimtsternen gibt es von mir nicht, da der große Funken einfach nicht überspringen wollte. Wer aber einfach gut unterhalten werden möchte, kann mit Mandy Baggots Winterroman keinen Fehler machen.