Rezension

Winzige Schwächen, sonst tolles Buch

The Legion - Der Kreis der Fünf - Kami Garcia

The Legion - Der Kreis der Fünf
von Kami Garcia

Erst taucht ein Geist über einem Grab auf, dann spielt die Katze verrückt, und schließlich stirbt ihre Mutter: Bei Kennedy kann es nicht mit rechten Dingen zugehen. Als Nachts Zwillinge in ihrem Zimmer stehen und die Katze und einen Geist mit Salzwasser erschießen, ändert sich alles.
Zunächst glaubt Kennedy, es ist alles ein unglücklicher Zufall, aber scheinbar ist ihre Mutter keines natürlichen Todes gestorben. Der Kreis der Fünf, einer Geheimlegion, hat einen Dämon heraufbeschworen, der seine Beschwörer, bzw. deren Nachfolger, umbringen will.
Als Kennedy zum Versteck der Zwillinge kommt, in dem zwei weitere Nachfolger der Legion warten, finden sie eine mögliche Waffe gegen den Dämon. Gemeinsam versuchen sie, das Rätsel zu lösen. Doch Kennedy kann nicht aufhören zu zweifeln, ob sie wirklich dazu gehört. Schließlich hört sie das alles zum ersten Mal...

"The Legion Der Kreis der Fünf" ist mal wieder etwas neues auf dem Buchmarkt. Fünf Personen haben einen Dämon heraufbeschworen und die Nachfolger versuchen nun seit Generationen, diesen Dämon zu bezwingen - betreiben aber überwiegend Schadensbegrenzung bei der Verwüstung des Höllenwesens.
Kennedy ist nicht nur verunsichert, sie ist auch furchbar einsam. Ihre beste Freundin bedeutet ihr alles, neben ihrer Mutter natürlich. Als ihre Mutter stirbt, bricht Kennedys Welt zusammen.
Dass sie dann sehr skeptisch der neuen Welt und den neuen Möglichkeiten gegenüber ist, ist absolut verständlich.
Doch das ist schon ein Punkt, an dem ich fast verzweifelt bin. Kennedy spricht über vergangene Freunde, die sie verlassen haben. Ihre Angst, verlassen zu werden, gründet auf dem Fortgehen des Vaters, was sie auch weiß (und was der Leser erleben durfte), aber diese anderen Geschichten werden nur erwähnt, als gäbe es einen Vorgängerband, den ich nicht gelesen habe.
Das das aber nicht so oft vorkommt, war es nur hin und wieder ein Störfaktor.

Die anderen vier Figuren, Jared, Lukas, Priest und Alara dagegen sind unterschiedlich und schön ausgearbeitet. Alara ist durch und durch toughes Mädchen, Jared und Lukas sind die typischen Zwillinge und Priest ist das Nesthäkchen. Ich mochte Priest besonders gerne, weil er so natürlich rüberkam. Kami Garcia hat hier eine sehr sympathische Figur produziert. Ich hoffe, er wird in der Verfilmung gut besetzt.

Ein weiterer Kritikpunkt war das Essensverhalten. Hin und wieder gab es Kaffee und Donuts. Das Geld war ja so knapp, aber statt günstige Sandwiches zu kaufen gibt es lieber Süßigkeiten und Coffeeshops? Vom vielen Kaffee musste auch keiner zur Toilette (kommt ja eh selten vor in Geschichten, aber trotzdem) und trotz Donuts erlitt keiner einen Zuckerschock... Teilweise haben die Figuren gar nichts gegessen (waren ja Donuts, und kein Frühstück...), aber konnten dann aufmerksam kämpfen und wachsam rumlaufen. Das ist ein Punkt, der in einem Folgeband dringend beachtet werden sollte, auch wenn ich vermute, dass der deutsche Verlag da wenig Einfluss drauf hat.

Soviel dazu. Überwiegend war die Geschichte aber sinnvoll und sehr, sehr spannend. Der Spannungsbogen nimmt extrem zu, ich habe mir die Fingernägel gekauft und bin bei jedem kleinen Geräusch zusammengezuckt (das Buch war für meine sonstige Lesevorliebe echt gruselig) und es wird immer besser in der Handlung. Das Ende ist natürlich ein fieser Cliffhanger, die ganze Zeit hat man gewartet und dann sowas... Band zwei soll also bitte bald bald bald erscheinen!

"The Legion" Band 1 ist ein spannendes, mitreißendes Abenteuer, was für meinen Geschmack viel zu kurz war! Von den kleinen Kritikpunkten abgesehen habe ich es gerne und rasant verschlungen und vergebe vier Sterne.