Rezension

Wir sehen uns unter den Linden

Wir sehen uns unter den Linden - Charlotte Roth

Wir sehen uns unter den Linden
von Charlotte Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Berlin nach dem 2. Weltkrieg.
Von ihrem geliebten Vater Volker, einem Lehrer, hat Susanne gelernt, an den Sozialismus zu glauben. Ohne je das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren, hat er gegen das Naziregime gekämpft – und wurde vor den Augen seiner sechzehnjährigen Tochter kurz vor Kriegsende erschossen. Nie hat Susanne dieses Erlebnis vergessen, das sie für ihr Leben geprägt hat.. Um das Vermächtnis des Vaters zu erfüllen, widmet sich Susanne von ganzem Herzen dem Aufbau eines besseren Deutschland.
Erst als sie den lebenslustigen Koch Kelmi kennen- und lieben lernt, beginnt sie allmählich zu begreifen, was um sie herum passiert. Zu tief jedoch ist der Glaube an den Sozialismus im Osten Deutschlands in ihr verwurzelt, zu stark das Band, das sie mit dem toten Vater verbindet.
Dann kommt der 13. August, und plötzlich verstellt die Mauer Susanne jegliche Möglichkeit einer Alternative …

 

Meine Meinung:
Diese Rezension fällt mir nicht leicht. Ich kann nur schwer in Worte fassen, wie mir dieses Buch gefallen hat.
Ich wollte es unbedingt lesen. Mich hat das Thema interessiert und das Buch musste her.
Der Einstieg aber fiel mir dann wirklich sehr schwer.
Durch diese enorme Zeitsprünge hatte ich Schwierigkeiten mich in die Personen der verschiedenen Epochen rein zu finden.
Als ich nach gut einem Drittel so richtig in der Geschichte angekommen war und ich mich an den Schreistil gewöhnt hatte wurde es für mich besser.
Aber es gab im Buch einige Stellen, die ich sogar überflüssig fand (um nicht zu spoilern gehe ich hier nicht weiter darauf ein). Und einige Stellen waren mir unverständlich. zB wurde Susu ja als doch recht lebensfroh und hübsch beschrieben. Ich hatte sie aber immer ganz anders vor Augen. Ich kann nicht mal sagen warum. Für mich war sie eher deprimiert und durchschnittlich. Und auch Kelmi war für mich nicht wirklich authentisch.
Stellenweise fand ich das Buch etwas langatmig. Und dann wiederrum hätte ich mir mehr geschichtliche Details gewünscht (zB Aufbau der DDR).
Mir hat das Buch geholfen die DDR besser zu verstehen. Denn ich gehöre zu einer Generation, die die Ost-/Westteilung (zum Glück) nicht mehr wirklich mitbekommen hat.
Am besten haben mir den Teilen gefallen, die im 2. Weltkrieg gespielt haben. Was einfach daran lag, dass ich die Charaktere einfach am Meisten in mein Herz geschlossen habe.
Das Ende des Buches kam mir leider nach diesen vielen langatmigen Stellen viel zu plötzlich.
Aber trotz einiger schwächen habe ich das Buch doch gerne gelesen.