Rezension

Wir sind ja so anders

Queer*Welten -

Queer*Welten
von

Bewertet mit 1 Sternen

Klappentext:

Queer*Welten ist ein vierteljährlich erscheinendes queer­feminis­tisches Science-Fiction- und Fantasy-Zine, das sich zum Ziel gesetzt hat, Kurz­geschichten, Gedichte, Illus­trationen und Essay­beiträge zu ver­öffent­lichen, die marginali­sierte Erfah­rungen und die Geschichten Marginali­sierter in einem phan­tastischen Rahmen sichtbar machen. Außer­dem bein­haltet es einen Queertals­bericht mit Rezen­sionen, Lese­tipps, Ver­anstaltungs­hin­weisen und mehr.

 

Rezension:

Inhalt:
Präventive Devastation von Anne Neuschwander (Kurzgeschichte)
Held*innen-Collage von Patricia Eckermann, Judith C. Vogt, Susanne Pav­lovic, Lena Richter, Sarah Stoffers und Iris Villiam
That Escalated Quickly von Oliver Kontny (Kurz­geschichte)
Lasst uns die Phantastik zerstören von Frank Reiss (Essay)
Eine alte Liebe von Daniela Schreiter (Comic)

Als ich dieses Buch in die Hände bekam, dachte ich an eine Antho­logie aus dem Bereich der Phan­tastik, in der homo­phile Charak­tere eine Rolle spielen. Wieso nicht? Das könnte die Geschichten ja mal aus dem Üblichen heraus­heben. Schon von der Zusam­men­stellung wurde ich in dieser Hin­sicht ent­täuscht. Neben (nur) 2 Kurz­geschichten und 1 1-Seiten-Comic besteht der Inhalt aus­schließlich aus dem, was der Klappen­text als Essay­beiträge bezeich­net.

Gleich die Kurzgeschichte „Präventive Devastation“ beginnt eigent­lich ganz gut. Die Prota­gonistin trifft auf ein außer­irdisches Wesen, das die Erde zer­stören will. Dass die Lösung darin besteht (Vor­sicht, Spoiler!), dieses Wesen zu über­zeugen, dass es auf der Erde nicht nur Männer und Frauen gibt – Genter-Thematik –, mutet dann schon komisch an, und ist auch inhalt­lich nicht über­zeugend. Bei der anderen Kurz­geschichte, „That Escalated Quickly“, sieht es ähnlich aus. Auch wenn es primär um Rollen­spieler geht, ist das eigent­liche Thema doch die Genter-Thematik. Die Essay­beiträge lesen sich dann wie eine Werbe­broschüre für nicht-hetero­sexuelle Lebens­weise.

Für Leser, die an Homosexualität und der Genter-Debatte interes­siert sind, könnten die „Queer*­Welten“ eventuell von Interesse sein, für den Fantasy- oder SciFi-Fan sind sie es sicher nicht.

 

Fazit:

Vorsicht! Dieses Buch ist eher eine Werbeschrift für die Genter-Debatte als (phan­tastische) Literatur.

 

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