Rezension

Wir sind nicht wir

Wir sind nicht wir - Matthew Thomas

Wir sind nicht wir
von Matthew Thomas

Bewertet mit 5 Sternen

Matthew Thomas, in der New Yorker Bronx geboren und in Queens aufgewachsen, studierte an der Universität Chicago und Kalifornien. Er lebt mit seiner Frau und Zwillingen in New Jersey. 10 Jahre schrieb der ehemalige Highschool-Lehrer an seinem ersten Roman, und wurde dann mit „Wir sind nicht wir“ über Nacht zum umworbensten Autor des Jahres.

Zum Inhalt

" Wurde je bedingungsloser ans Glück geglaubt als im New York des 20. Jahrhunderts? Matthew Thomas‘ Epos einer irisch-amerikanischen Einwandererfamilie – international schon eine literarische Sensation – umspannt drei Generationen und zeichnet das Porträt von Eileen Tumulty, vielleicht eine der kompromisslosesten Träumerinnen der Literaturgeschichte. Ob in dem kleinen Apartment in Queens, in dem Eileen in den 1940er- und 50er-Jahren aufwächst, gelacht oder geweint wird, kommt ganz darauf an, wer gerade zu Besuch ist oder wieviel getrunken wird. Nicht ihre Eltern möchten, dass sie es einmal besser hat – sie selbst will dieser Enge unbedingt entfliehen. Als sie Ed Leary begegnet, einem jungen Wissenschaftler voller Sanftmut, scheint das Ersehnte so nah: ein schönes Haus, eine kleine Karriere, eine glückliche Familie. Doch was, wenn Träume in Erfüllung gehen, das Glück sich aber nicht hinzugesellt? Thomas erzählt nicht von Tellerwäschern und Millionären, sondern von ganz gewöhnlichen Menschen. Denn sie – die Mittelschicht – sind es, die Amerika zu einem mythischen Ort der Freiheit und Selbstverwirklichung gemacht haben. Aber so, wie wir längst wissen, dass dieser Mythos nur eine Chimäre war, erfahren auch Eileen, Ed und ihr Sohn Connell, wie schnell Sichergeglaubtes ins Wanken gerät. Dann stellen sich die drängenden Fragen: Was ist wirklich wichtig im Leben? Hat man ein Recht auf Glück? Und wer sind wir, wenn wir nicht mehr wir selbst sind? "

Meine Meinung

Ein Abgesang auf den American Dream, das Portrait einer Familie,eine Gesellschaftskritik - Matthew Thomas' Roman ist unglaublich vielschichtig und mit Sicherheit keine leichte (Lese)kost! Wie wirkt es sich auf das Familienleben aus, wenn dieses von   einer  schweren Erkrankung überschattet wird ?  Obwohl der Autor in einem fast nüchternen Ton erzählt, wird man als Leser doch vom Geschehen gefangen genommen. Man lacht und leidet mit den Figuren, man möchte zugleich weiterlesen und die Lektüre unterbrechen, denn der Roman geht wirklich unter die Haut, da er das Leben auch von seiner häßlichen und doch zutiefst menschlichen Seite zeigt.