Rezension

Wir sind unseres eigenen Glückes Schmied!

Fünf Wörter für Glück - Ella Dove

Fünf Wörter für Glück
von Ella Dove

Bewertet mit 3.5 Sternen

Heidis Leben ist vorbei. Zumindest fühl es sich für sie so an. Bei einem Unfall, einem simplen Sturz, hat sie ein Bein verloren. Vorbei die Träume von der großen Schauspielkarriere. Sie muss sich zurück ins Leben kämpfen - und das erscheint ihr wie ein aussichtsloses Unterfangen. Bis sie in der Rehaklinik die alte, lebensfrohe Maud und ihren Enkel trifft..

 

Man merkt, dass Ella Dove in dem Roman ihre eigene Geschichte verarbeitet hat. Heidi ist als Protagonistin wahnsinnig authentisch, ihr Leidensweg und ihre Stärke glaubhaft und schön zu lesen. Ihre Entwicklung ist stimmig, mit all den riesigen Schritten nach vorne und alle den großen Stolpersteinen, die ihr das Leben und sie sich selbst in den Weg legt. Das Buch macht Mut - und dafür muss man kein Bein verloren haben. Es zeigt eindrücklich, dass man sein Leben selbst in der Hand hat, dass äußere Umstände zwar vieles schwerer, aber niemals unmöglich machen. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Maud hingegen kam mir deutlich zu kurz - die alte Dame hat sich (wie wahrscheinlich auch so geplant) schnell zu meiner Lieblingsfigur entwickelt. Sie nimmt aber leider lange nicht so viel Raum in der Geschichte ein, wie man nach dem Klappentext vermuten könnte. Auch ansonsten sind mir manche Handlungsstränge einfach nicht gut genug ausgearbeitet. Die Probleme von Heidis Vater, ihre Freundschaft zu der nicht ganz leichten, jungen Patienten Skye - all das wird irgendwie angeschnitten, aber nicht weiter vertieft. So bleibt für mich die emotionale Komponente (trotz des berührenden Themas) phasenweise ein bisschen für mich auf der Strecke und ich konnte nicht ganz so gut in die Geschichte eintauchen, wie ich es gerne gewollt hätte.

Trotzdem ist "Fünf Wörter für Glück" ein schöner, hoffnungmachender Roman. Auch wenn das Thema eigentlich ein schweres ist lässt er sich leicht lesen und macht Spaß!