Rezension

Wird den Erwartungen leider nicht gerecht

Thirteen Reasons Why - Jay Asher

Thirteen Reasons Why
von Jay Asher

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Thirteen Reasons Why" oder auf deutsch "Tote Mädchen lügen nicht" von Jay Asher habe ich aufgrund der bald anlaufenden Netflix Serie, die auf diesem Buch beruht, noch einmal gelesen.

Inhalt: Clay Jensen findet eines Nachmittags nach der Schule ein geheimnisvolles Päckchen ohne Absender vor seiner Tür. Beim Öffnen findet er darin 7 Kassetten. Neugierig legt er die erste ein und erkennt darauf zu seinem Erschrecken die Stimme seiner toten Mitschülerin Hannah Baker, die wenige Wochen zuvor Selbstmord begangen hat. Je eine Seite jeder Kassette widmet sie einer Person und damit einem Grund der sie zum Selbstmord geführt hat. Jede dieser Personen soll sich die Kassetten anhören und danach an die Person nach ihr auf den Kassetten weiter schicken. Schockiert hört sich Clay die Kassetten an, immer mit der Frage im Hinterkopf, was er getan haben kann, dass er es verdient auf den Kassetten gelandet zu sein.

Stil/Aufbau: Die Erzählweise ist sehr interessant und etwas, das ich so noch nicht gelesen habe. Die Geschichte besteht aus zwei Erzälweisen zwischen denen ständig hin und her gesprungen wird. Zum einen Hannah, die auf den Kassetten ihre Geschichte erzählt, zum anderen Clays Gedanken zu dem was er hört und was er während des Hörens tut. Zu dem ist zu bemerken, dass sich die gesamte Handlung während eines Tages abspielt, Hannah auf den Kassetten jedoch Ereignisse zusammenfasst, die sich in den letzten Jahren ereignet haben.

Meine Meinung: Schon vor einigen Jahren habe ich das Buch zum ersten Mal gelesen. Durch die anstehende Netflix Serie wurde ich nun wieder daran erinnert und habe beschlossen es noch einmal zu lesen, da es mir leider kaum noch in Erinnerung war. Leider fürchte ich jedoch, dass es auch diesmal keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Die Erzählweise ist interessant und wirklich mal was neues. Auch schafft es das Buch eine gewisse Spannung aufzubauen, man möchte wissen was Clay getan und weshalb Hannah sich umgebracht hat. Doch so gespannt man auch ist, die Auflösung der Fragen war für mich nicht zufrieden stellend, man erwartet einfach mehr. Es entsteht zwar eine bedrückende Atmosphäre, aber was mir am meisten bei dem Buch gefehlt hat war Mitgefühl für Hannah zu entwickeln. Das Thema des Buchs ist sehr ernst und die Botschaft, die es vermittelt (auch Dinge, die für dich eine Kleinigkeit zu sein scheinen, können großen Einfluss auf das Leben anderer haben) auf jeden Fall richtig und etwas von dem man sich nur wünschen kann, dass mehr Menschen dies beherzigen. Gerade deshalb finde ich es umso mehr schade, dass Hannahs Handlungen bis zum Ende ein wenig unnachvollziehbar bleiben.