Wirklich gut, aber...
Bewertet mit 4 Sternen
John Katzenbach überrascht mich immer wieder. Das Märchen von Rotkäppchen in einen packenden Thriller zu verwandeln und den Leser an drei Frauen zu fesseln, die verzweifelt versuchen am Leben zu bleiben versprach viel Gutes - und ich wurde nicht enttäuscht.
Katzenbach liefert uns neben den abgrundtiefen Gedanken des Mörders, der sich selbst der "Böse Wolf" nennt auch die schiere Ungewissheit der "Drei Roten". Außerdem bekommen wir ein Buch IM Buch, denn der Mörder (der uns bis zum Schluss seinen Namen einfach nicht verraten will) schreibt an einem neuen Roman - für den er die Frauen als seine Opfer auserkohren hat.
Das Ende bleibt offen, lässt Spekulationen zu und überrascht.
Das einzige, was mir wirklich nicht gefallen hat ist, dass man ab und an auf einer Durststrecke liest, es passiert nichts, wirklich nichts und mit einem Knall dreht sich alles. Meiner Meinung nach aber einfach etwas zu spät, denn mit einem Mal nimmt der ganze Roman Fahrt auf, steuert auf ein großartiges Ende zu und es ist einfach schade, dass sich das nicht den ganzen Handlungsstrang entlang zieht. Da kenne ich besseres von Katzenbach.
Dennoch kann ich den Roman wirklich nur empfehlen. Wer Rotkäppchen und den bösen Wolf einmal anders erleben möchte sollte sich diesen Roman schnappen und ihn verschlingen. Katzenbach überzeugt mit einer guten Story, ausgeklügelten Charakteren und wie immer erschreckend realistischen Beschreibungn.