Rezension

Wirklich spannend und sehr lesenswert!

Die Charité. Aufbruch und Entscheidung - Ulrike Schweikert

Die Charité. Aufbruch und Entscheidung
von Ulrike Schweikert

Bewertet mit 4 Sternen

 

Die Charité – Ulrike Schweikert

Zeiten des Wandels und Zeiten der Entscheidungen

Berlin 1093: Rahel Hirsch ist eine leidenschaftliche Forscherin, die für die Medizin lebt. Als eine der ersten Ärztinnen fängt sie an der Charité an. Doch unter den männlichen Kollegen ist es nach wie vor eine absolute Ausnahme. Von Gleichberechtigung ist man selbst in der so fortschrittlichen Hauptstadt des Kaiserreichs noch weit entfernt. Das erlebt auch die junge Arbeiterin Barbara täglich. Sie schuftet in der Wäscherei der Charité und muss immer wieder erfahren, was es bedeutet wenn Männer Frauen als Besitz betrachten.

Ungleicher könnten die beiden Frauen nicht sein, und doch werden sie zu Freundinnen. Während Rahel sich gegen Widerstände in der Charité durchsetzen muss und sich in einen jungen Fliegerpionier verliebt, schließt dich Barbara der Frauenbewegung an, kämpft für die rechte der Arbeiterinnen und des Frauenwahlrecht. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und verändert nicht nur die Leben von Barbara und Rahel für immer...

 

Die Romane von Ulrike Schweikert sind für mich eine absolute Neuentdeckung 2019. Ich habe den Roman „Die Charité – Hoffnung und Schicksal mit Begeisterung gelesen. Diesen Roman habe ich ebenfalls sehr gerne gelesen. Die Autorin hat es wieder einmal durch ihren eigenen leichten und doch sehr emotionalen Schreibstil geschafft, mich völlig in den Bann zu ziehen und ich konnte regelrecht in der Geschichte versinken. Auch das Thema Frauenbewegung im frühen 20. Jahrhundert wurde von der Autorin wirklich gut in Szene gesetzt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und zeitweise hatte ich das Gefühl selber in der Geschichte dabei zu sein und neben den einzelnen Protagonisten zu stehen. Ulrike Schweikert hat eine Kulisse geschaffen, wo keine Bilder nötig sind, sondern die eigene Vorstellungskraft reicht um sich den Ort des Geschehen genau ausmalen zu können.

 

Ich kann nur sagen: Wer einen gut recherchierten historischen Roman zur berühmten Charité Berlins lesen möchte, miterleben möchte wie sich die Medizin in der Zeit von 1903 bis ende des ersten Weltkrieges weiter entwickelt, dabei gleichzeitig auch die Geschichte der Frauenbewegung im frühen 20. Jahrhundert rund um Rosa Luxemburg lesen möchte, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. „Hoffnung und Schicksal“ sowie „Aufbruch und Entscheidung“ sind unabhängig von einander, sodass es kein Problem ist, wenn man den ersten Teil dieser Reihe nicht gelesen hat. Lediglich der Schauplatz ist der Gleiche.

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