Rezension

Wirklichkeitsferne und nervige Zweiter-Weltkriegs-Geschichte

Der Junge im gestreiften Pyjama - John Boyne

Der Junge im gestreiften Pyjama
von John Boyne

Bewertet mit 0.5 Sternen

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin, weil allgemein viele Leute das Buch sehr mögen und den Film mit dazu. Ich habe das Buch gelesen ohne wirklich zu wissen, worum es geht und habe es hauptsächlich gekauft, weil ich schon so viele gute Dinge gehört habe. Und da ein Klappentext quasi nicht existiert, bin ich einfach ohne Vorwissen ins Buch gestartet. 

Der Roman spielt im zweiten Weltkrieg. Zu Beginn lernen wir Bruno kennen, einen neunjährigen Jungen aus Berlin, der wegen der Arbeit seines Vater mit seiner größeren Schwester und seinen Eltern nach "Auswisch" umziehen muss. In der neuen Heimat fühlt er sich ziemlich allein, bis er eines Tages einen Jungen trifft, der durch einen Zaun von ihm getrennt ist, den Jungen im gestreiften Pyjama.

Ich kann nur sagen, dass mir dieses Buch in keinster Weise gefallen hat. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich den Hauptcharakter Bruno einfach nur unglaublich nervtötend fand und für mich die Geschichte einfach unglaublich wirklichkeitsfremd ist. Bruno ist neun. Ich kenne einige Kinder in diesem Alter. Keines dieser Kinder verhält sich so dämlich Bruno. Normalerweise sollte man in diesem Alter bereits zur Schule gehen, was auf Bruno offensichtlich nicht zutrifft. Er kann weder lesen und spricht aufgeschnapte Wörter wieder und wieder falsch aus, obwohl er diese Tag für Tag zu hören bekommt, noch scheint er auch nicht im Geringsten mitzubekommen, was in seiner Umwelt passiert oder wie er die Ereignisse auch nur irgendwie einordnen soll. Diese Mischung macht ihn zu einem wirklich unausstehlichen Protagonisten. 

Darüberhinaus ist die Geschichte hinter dem Buch für mich einfach unlogisch und hätte so wohl niemals passieren können. Ich möchte nicht weiter auf die Handlung eingehen, weil ich sonst "wichtige Handlungsstränge" spoilern würde. Ich kann nur so viel sagen: Ich kann nicht 100%ig einschätzen wie die Zustände im Deutschland des zweiten Weltkriegs waren, jedoch gehe ich auf Grund dessen, was ich gehört habe, davon aus, dass sich eine solche Geschichte niemals hätte so abspielen können. 

Alles in allem kann ich das Buch nicht empfehlen, da es für mich einfach unrealistisch und ich nicht wirklich verstehe, was der Autor mir mit diesem Werk vermitteln möchte. Wer ein gutes Buch über die Zeit im zweiten Weltkrieg lesen möchte, sollte sich lieber "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak und "Das Tagebuch der Anne Frank" zulegen und sich von diesem Buch fern halten. 

Kommentare

Janine2610 kommentierte am 27. Januar 2014 um 20:44

Ich habe das Buch in meiner Mittelschulzeit gelesen und kann mich eigentlich gar nicht mehr daran erinnern, aber 0,5 Sterne hätte es von mir, glaube ich, auch nicht gegeben. ;-)

Naja, immerhin weiß ich noch, dass ich die Verfilmung klasse fand.^^