Rezension

Wirkt aufgesetzt

Wunderbare Möglichkeiten - Manfred Mai

Wunderbare Möglichkeiten
von Manfred Mai

Bewertet mit 2.5 Sternen

Wunderbare Möglichkeiten von Manfred Mai möchte ein Buch sein, das zum Andenken anregt und nachdenklichen Kindern Identifikation bietet. Teilweise gelingt es.

Maximilian ist eines der Kinder, die immer Fragen stellen und leider selten befriedigende Antworten bekommen. In seinen Alltag spielt das Warum eine entscheidende Rolle, aber niemand scheint das nachvollziehen zu können. Abgesehen vielleicht von seinem malenden Onkel… Und Anna.

In kleinen, gut dosierbaren Episoden haben Lesende  Einblick in Maximilians Gedankenwelt. Einige seiner Gedanken fand ich durchaus realistisch, die meisten allerdings sehr aufgesetzt. Auf mich wirkte es, als würde statt eines nachdenklichen Kindes, das versucht sich eine Meinung zu bilden, oft ein sehr festgefügtes Meinungsbild vermittelt werden. Ich kam eher schlecht damit zurecht. Auch die „Liebesgeschichte“ war für mich schwer nachvollziehbar, da meine eigene Erfahrung ist, dass sich Kinder in dem Alter gerade in der „Iiieh, Mädchen!“-Phase befinden oder zumindest eher uninteressiert sind. Der Umgang der Erwachsenen mit Maximilians Fragen war für mich auch nicht wirklich glaubwürdig, da heutzutage doch mehr auf genau solche Kinder eingegangen wird.

Fazit: Die Grundidee eines kleinen philosophischen Romans für Kinder finde ich wirklich gut. Auch die sehr reduzierte Geschichte passte zur Stimmung des Buches.  An vielen Stellen fehlt mir in den Gedanken Maximilians aber die Offenheit und Unsicherheit, die unterschiedliche Denkmuster erlaubt. Oft wirkt es so als würde ein Erwachsener seine Gedanken auf ein Kind projizieren. Meiner Meinung nach kann dieses Buch für einige Kinder ein Impuls sein, nachzudenken, mir hätte es aber nicht gefallen.