Rezension

Wirkte nicht authentisch

Jahre aus Seide - Ulrike Renk

Jahre aus Seide
von Ulrike Renk

Bewertet mit 2 Sternen

Als Kaufmannstochter genießt Ruth eine fast unbeschwerte Jugend und wächst behütet auf. Beim Händler Merländer lernt sie Seide zu verarbeiten und trifft dort auch Kurt, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Doch mit der Machtergreifung Hitlers beginnt für die jüdische Familie eine schwere Zeit... .
,,Jahre aus Seide" ist der Auftakt einer Trilogie von Ulrike Renk, die hier die Geschichte einer jüdischen Familie erzählt, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Für mich war es das erste Buch der Autorin und leider ist es ihr nicht ganz gelungen, mich zu begeistern und richtig zu überzeugen. 
Allerdings merkt man schon, dass sie richtig gut recherchiert hat und so auch detailreich Ruth Meyers Geschichte erzählen kann. Dennoch kam die Atmosphäre der gesamten Zeit nicht richtig rüber und die Figuren wirkten auch nicht richtig echt und lebendig.
Ruth Meyer lernt man im Buch schon als Kind kennen und erlebt dann mit, wie ihr Interesse an Seide, aber auch an Kurt wächst. Sie war mir zwar sympatisch, aber sie hat auch eine etwas komische perfektionistische Art. Irgendwie wirkte ihr ganzer Charakter auf mich zu konstruiert.
Ulrike Renk schreibt zwar gut lesbar und einfach, aber irgendwie gelingt es ihr nicht, die richtige Atmosphäre zu kreieren und die Geschichte glaubhaft darzustellen. Auch habe ich die Dialoge in den Szenen nicht als natürlich, sondern als gestellt empfunden und konnte mir nicht vorstellen, dass sich jemand so unterhält. Eigentlich ist es sehr schade, dass das Buch so viele Schwächen hat, da das Thema wirklich immer noch wichtig ist und gerade in unserer Zeit nicht in Vergessenheit geraten darf. 
Insgesamt konnte mich Ulrike Renk mit ,,Jahre aus Seide" nicht überzeugen. Daher empfehle ich das Buch hier nicht weiter.