Rezension

Wirr

Die Insel der weißen Lilien -

Die Insel der weißen Lilien
von Jorid Mathiassen

Der Schreibstil Mathiassens ist sehr malerisch und detailliert. Sie beschreibt die Räumlichkeiten und die Gegenden sehr ausführlich. Leider ist der Rest dagegen im Roman sehr kühl, distanziert und wirr. Es folgen auch im zweiten Drittel noch viele neue Charaktere, sodass man konzentriert lesen muss, um alle auseinander zu halten. Leider gibt sich Mathiassen nämlich hier keine besonders große Mühe den Charakteren Tiefe und Dimensionalität zu geben. Weniger und dafür feiner gezeichnet hätte dem Roman hier sehr geholfen. Zudem gibt es zwei Zeitebenen, die nicht gut miteinander verwoben werden. Zwar weiß Linnea etwas über Marie, aber die interessante Geschichte rund um Marie zur Zeit des 2. Weltkriegs wird dann komplett getrennt von Linnea erzählt, sodass sie kaum selbst Nachforschungen aufstellt und das daher insgesamt sehr distanziert wirkt und mich oftmals konfus zurückgelassen hat. Der Roman hat Potenzial, das leider nicht ausgeschöpft wurde. Mathiassen hat sehr viel recherchiert, das erkenne ich an. Jedoch hätte sie alles lebhafter, emotionaler und besser zusammenschreiben können.