Rezension

Wissenschaft und Kunst vereinen einen Global-Thriller

Das Mona-Lisa-Virus
von Tibor Rode

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Thriller handelt an verschiedenen Handlungsorten in Europa und Amerika. In Mexiko verschwinden von heute auf morgen zwölf Schönheitsköniginnen. In Nord-Amerika verschwindet die sechszehnjährige Madeleine Morgan aus einer Suchtklinik, deren Mutter Helen als Neuroästhetikerin arbeitet. Schönheit steht im Mittelpunkt von Helens Berufsaufgaben, die später noch von Bedeutung haben werden, wenn Helen sich auf die Suche ihrer Tochter macht. Ein neues Computervirus entstellt Gesichter und Körper auf Bilddateien, die um die ganze Welt gehen. Im Pariser Louvre soll das Mona-Lisa-Gemälde ausgetauscht werden gegen die Kopie der Mona-Lisa del Prado, das in Madrid in einem Museum hängt. Ausgelöst wird die ganze Maschinerie der Eskalationen um Schönheit und Kunst durch den polnischen Computer-Virus-Spezialisten und Milliardär Pavel Weisz. Als sein Sohn Patryk Weisz erkennt, was sein Vater plant, versucht Patryk Helen für die Bekämpfung der Eskalationen zu gewinnen, um Pavels Pläne zu stoppen. Aber Helen Morgan weiß nicht mehr wem sie glauben soll. An Helens Seite steht letztendlich der FBI-Agent Greg Millner, der ihr helfen will, Helens Tochter Madeleine zu finden. Eine Odyssee durch Spanien, Frankreich, Polen und Brasilien stellt alle Beteiligten an ihre Grenzen.

Tibor Rode ist ein in Deutschland geborener Autor, der sich auf Thriller spezialisiert hat. Mit diesem Thriller vereint der Autor neurobiologische und biologische Wissenschaft mit Kunst und Informatik, und versteht dabei, diese unterschiedlichen Bereiche miteinander zu verknüpfen. Aufgrund der unterschiedlichen Handlungsorte in Nord- und Süd-Amerika sowie in Europa treten unterschiedliche Personen und Personengruppen auf, wobei die Wissenschaftlerin Helen und ihre Tochter Madeleine sowie der  polnische Milliardär Pavel Weisz und sein Sohn Patryk im Mittelpunkt stehen. Nebendarsteller sind der FBI-Agent Greg Millner und diverse Figuren in der Kunstszene (in Museen) und bei den nationalen Bundesbehörden der Polizei sowie die zwölf verschwundenen Schönheitsköniginnen. Ebenso packte Tibor Rode historische Ereignisse aus der Zeit des Malers Leonardo da Vinci mit in die Geschichte. Somit entstand ein komplexer Roman aus Thrill, Spannung, Wissen und Unterhaltung, der ein paar wenige Schwächen aufweist, aber dennoch es verdient hat, gelesen zu werden. Aufgrund der Komplexität erkennt man, dass Tibor Rode ausführlich und gut für die Geschichte recherchiert hat. Denn Begriffe wie Goldener Schnitt, oder die Entstehung des Mona-Lisa-Gemäldes waren mir bisher unbekannt.

Da dieser Thriller der erste von mir gelesene dieses Autors ist, hat mir die Idee hinter dieser Geschichte gut gefallen. Bis auf kleine in die Länge gezogene Textstellen und die zum Ende hin ein wenig hervorsehbare Szenen gefiel mir der Thriller sehr gut. Denn die Komplexität, die Spannung, der rote Faden  sowie die Nachvollziehbarkeit erfüllte der Autor in vollem Maße. Die Textstellen mit den Überschriften Florenz, um 1500 waren interessant zu lesen, aber am Ende der Geschichte fand ich diese Textstellen überflüssig. Die Idee dahinter hätte meiner Meinung nach im Fluss der anderen Kapitel besser gepasst - beziehungsweise, wenn der Autor den wissenschaftlichen und künstlerischen Aspekt im Nachwort erläutert hätte -sowie er andere Aspekte in diesem Zusammenhang auch im Nachwort erläutert hat.