Rezension

Wissenschaft vs. Religion

Das Jüngste Gericht - Terry Pratchett, Jack Cohen, Ian Stewart

Das Jüngste Gericht
von Terry Pratchett Jack Cohen Ian Stewart

Bewertet mit 2 Sternen

Die Autoren Stewart/Cohen begegnen dem Leser mit so viel Arroganz, dass das Lesen keinen Spaß mehr macht.

Das Jüngste Gericht

... ist der vierte und letzte Band der „Wissenschaftler der Scheibenwelt“. Und ganz ehrlich? Das ist auch gut so.

Das erste Buch der Serie „Die Gelehrten der Scheibenwelt“ war dermaßen genial, dass ich es mehrmals gelesen habe. Es ist lehrreich, süffisant erzählt, leicht verständlich und sehr humorvoll. Außerdem ist das Zusammenspiel zwischen dem Sachtext von Stewart/Cohen und dem Prosatext von Terry Pratchett einfach wunderbar.

„Das Jüngste Gericht“ hingegen ist das absolute Gegenteil davon. Es liest sich wie eine Bibel für Atheisten. Mit jeder Seite, mit jedem Ansatz, mit jedem Wort verklickern die Autoren Stewart und Cohen dem Leser, wie dumm man ist, wenn man in irgendeiner Form einer Religionsgemeinschaft angehört. Sie erklären wissenschaftlich und durchaus schlüssig ihre Sicht der Dinge. Der Erzählton wird dabei aber leider gleichzeitig beinahe unerträglich herablassend. Inhaltlich wird über weite Teile gebetsmühlenartig immer das Gleiche erzählt, unterbrochen von staubtrockenen Erklärungen über Quarks & Co. Humor? Fehlanzeige!

Leider reißt auch der Prosateil nichts raus. Terry Pratchetts Erzählung über das Experiment der Zauberer ist vergleichsweise kurz gehalten und bietet kaum Story. Mir schien er etwas lustlos an den Abschluss des Projekts herangegangen zu sein.