Rezension

Wissenschaftliche Aufarbeitung des Menschheitsthemas Nr. 1

Zwei Grad mehr in Deutschland - -

Zwei Grad mehr in Deutschland
von -

Klimaveränderungen gab es schon immer. Und dieser Wandel hatte auch immer schon Einfluss auf die Weltgeschichte. Der Aufstieg der Römer wäre ohne wärmeres Klima (ähnliche Temperaturen wie heute, bei niedrigerem CO² Gehalt der Luft) nicht möglich gewesen. Der Untergang des römischen Weltreiches korreliert andererseits auch mit einer Klimaabkühlung während der Spätantike. Auch die Besiedlung Grönlands durch die Wikinger ging aufgrund einer Klimaverschlechterung zu Ende. Die Wikinger konnten sich nicht an den Wandel anpassen und gingen unter. Bisher hatten die Veränderungen natürliche Ursachen.

Seit der Industrialisierung kommt aber der Faktor Mensch dazu. Durch den Ausstoß von klimaverändernden Gasen wie CO² aus fossilen Brennstoffen und Methan aus der Landwirtschaft verändern wir selbst das Klima in großem Maßstab. Dabei darf man kleinräumige und kurzfristige meteorologische Phänomene wie kalte Winter oder Schneefall im April nicht mit großräumigen und langfristigen klimatischen Veränderungen verwechseln. Die 0,8° Erwärmung seit den 50er Jahren sind für das langsame Klimasystem allerdings außerordentlich schnell.

Um die kommenden Veränderungen aufzuzeigen und Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen,  haben Friedrich Wilhelm Gerstengarbe und Harald Welzer in ihrem Buch: 2 Grad mehr in Deutschland versucht, die natur- und sozialwissenschaftlichen Implikationen der Klimaerwärmung aufzuzeigen. Wie werden sich die wirtschaftlichen, natürlichen und gesellschaftlichen Bedingungen im Lauf der nächsten 30 Jahre ändern. Wie können wir darauf reagieren, um die negativen Auswirkungen zu beherrschen.

Die einzelnen Aspekte der Entwicklung werden von verschiedenen Fachautoren auf wissenschaftlich fundierte Weise mit Hilfe von vielen Tabellen, Grafiken und Karten dargestellt. Das Buch ist ein Muss für alle, die sich tiefgehend mit der Problematik beschäftigen möchten, und die die intellektuelle Herausforderung nicht  scheuen.