Rezension

Wissenschaftlicher Teil interessant – umgebene Geschichte leider nicht überzeugend

Das Einstein Enigma - J. R. Dos Santos

Das Einstein Enigma
von J. R. Dos Santos

Bewertet mit 3 Sternen

Unerwartet taucht ein altes, bisher unbekanntes Manuskript von Albert Einstein auf. Ein Teil des Manuskriptes ist jedoch verschlüsselt. Um dieses Problem zu lösen bittet der iranische Geheimdienst den Kryptoanalysten Thomas Noronha bei der Übersetzung zu helfen. Sowohl der iranische- als auch der amerikanische- Geheimdienst geht davon aus, dass sich in dem Manuskript eine Anleitung zum Bau einer billigen Atombombe verbirgt. Grundlage dieser Vermutung ist ein abgehörtes Gespräch zwischen Einstein und Ben-Gurion, dem Premierminister Israels, aus dem Jahre 1951 mit dem das Buch startet. Der Krytoanalyst Thomas gerät zwischen die Fronten und soll als Doppelagent der CIA und des Irans verhindern, dass die Iraner die Lösung für die atomare Aufrüstung erhalten.

Doch, wie der Klappentext schon verrät, liegen beide Geheimdienste falsch. Einstein hat sich nicht weiter mit Atombomben beschäftigt, sondern sich einem viel größeren Thema gewidmet. Er hat versucht die Existenz Gottes nachzuweisen…

Was mich an dem Buch besonders gereizt hat, war die versprochene Kombination aus wahren wissenschaftlichen Grundlagen, verpackt in einem spannenden Roman.

Leider konnte das Buch genau das, in meinen Augen, nicht halten.

Die wissenschaftlichen Aspekte fand ich generell gut umgesetzt. Die Erklärungen waren zum Teil etwas langatmig, dafür aber auch für jeden Laien verständlich. Nur durfte man sich im jeweiligen Kapitel dann nicht ablenken lassen. So konnte man allerdings einiges lernen. Auf der einen Seite über ein breites Feld der Physik: Relativitätstheorie, Quantentheorie, Unschärferelation, Chaos- und String Theorie, Atome und Quarks sind nur einige wenige Schlagwörter. Auf der anderen Seite auch über die verschiedenen Religionen: christliche Bibel, Buddhas vier edle Wahrheiten, der Hinduismus mit dem Brahman, der Taoismus mit Yin und Yang.

Leider konnte die Geschichte, die um diese wissenschaftlichen Themen gesponnen wurde, nicht mithalten. Da ich nichts vom Inhalt vorwegnehmen möchte, ist es schwer zu begründen warum mich die Geschichte nicht überzeugen konnte. Deshalb nur so viel, der Hauptcharakter Thomas ist mir zu naiv, die Geheimdienste sind in ihren Handlungen nicht gradlinig genug und lassen Thomas viel zu sehr freie Hand, die gesamte Entwicklung der Geschichte gelingt zu reibungslos, bis auf wenig Ausnahmen, die dann aber auch nicht konsequent zu Ende geführt werden. Ohne Liebesgeschichte kommt kein Roman aus, auch dieser nicht.

Aufgrund der nicht überzeugenden Geschichte, rund um die wissenschaftlichen Fakten, kann ich nur drei von fünf Sterne vergeben.