Rezension

Witchborn

Witchborn - Nicholas Bowling

Witchborn
von Nicholas Bowling

Nach einem knackigen Start benötigt „Witchborn“ einige Anlaufzeit um richtig in Schwung zu kommen, dabei bleibt vor allem die Protagonistin Alyce immer auf Abstand zum Leser. Dennoch schafft es Nicholas Bowling den Leser zum Ende hin gefangen zu nehmen und die aufgeladene Spannung abzubauen. Zwar gibt es kein Cliffhanger am Ende, dennoch gibt es genügend Potential für eine Fortsetzung.

Die 14-jährige Alyce ist eine Hexe, doch das muss sie verbergen, denn Alice lebt im Jahr 1577 in England. Die Hexenjäger machen ihrem Namen alle Ehre und verfolgen rigoros die Frauen des Landes. Mitten in dieser schwierigen Zeit verliert Alice ihre Mutter an diese Männer und muss nun fliehen. Dabei trägt sie einen wichtigen Brief in ihrer Tasche und muss ihre Gabe verstecken? Doch warum wird sie weiterhin verfolgt, und was hat Königin Elisabeth I und Maria Stuart damit zu tun?

 

Magie, Hexen und dunkle Mächte sind Dinge die mich total faszinieren, vor allem durch Fernsehserien wie „Buffy“ oder „Charmed“ bin ich seit Jahren begeistert von dieser Welt und habe auch zudem dazu passendem Lesestoff gegriffen. Umso neugieriger war ich, als mich „Witchborn“ erreichte, in dem ja schon der Name ein Versprechen für eine hexenreiche Geschichte ist.

Direkt auf den ersten startet die Geschichte durch, wir erfahren wie Alyce ihre Mutter verloren hat, und dabei wird der Leser nicht geschont. Es wird deutlich, wie grausam die Hexenjagd abgelaufen ist und in was für einer Welt Alyce zurechtkommen muss. Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven, die zwischen Alyce und dem Hexenjäger Hopkins hin und her wechselt, erzählt. Dabei steigt die Spannung langsam aber kontinuierlich bis es zum großen Finale kommt. Die verschiedenen Erzählstränge bauen aufeinander auf und wir haben so die Möglichkeit immer etwas mehr zu wissen als Alyce, etwas was ich an dieser geteilten Schreibweise mag.

Dennoch war nicht alles toll an diesem magischen Erlebnis. Es brauch nämlich erst jede Menge Fahrtwind, bevor etwas in Schwung kommt. Nach dem aufregenden Beginn fließt die Geschichte nämlich zunächst nur sehr langsam vorwärts und man hat als Leser leicht das Gefühl verloren zu sein. Dieses dezente, unterschwellige Gefühl der Langeweile schleicht sich auch in die Charaktergestaltung und -entwicklung ein. Mit Alyce warm zu werden war schwieriger als ich es gedacht hätte, es war, als wäre eine Blase um sie herum, wodurch man nicht mit ihr fühlt, sondern einfach nur ihre Geschichte nachliest. Durch diese fehlende Nähe ist auch das Magische in der Geschichte nicht immer greifbar, auch wenn die Magie bei der Fehde zwischen den zwei Königinnen, Königin Elisabeth I und Maria Stuart, eine sehr große Rolle spielt.

Unabhängig davon liest sich die Geschichte wunderbar dahin, und das Ende lässt einige Fragen offen, die fast auf einen zweiten Band hoffen lassen.  Auch die seltsamen Figuren lassen den Leser nicht los, England im 16. Jahrhundert schafft dabei die perfekte Atmosphäre um Hexenjäger und Hexen gleichermaßen in ein düsteres Licht zu setzen. Man darf letztendlich also gespannt bleiben ob Nicholas Bowling seine Geschichte noch weiter erzählen wird.

 

Fazit:

Nach einem knackigen Start benötigt „Witchborn“ einige Anlaufzeit um richtig in Schwung zu kommen, dabei bleibt vor allem die Protagonistin Alyce immer auf Abstand zum Leser. Dennoch schafft es Nicholas Bowling den Leser zum Ende hin gefangen zu nehmen und die aufgeladene Spannung abzubauen. Zwar gibt es kein Cliffhanger am Ende, dennoch gibt es genügend Potential für eine Fortsetzung.