Rezension

Witzig aber irgendetwas fehlte mir

Die Känguru Chroniken - Marc-Uwe Kling

Die Känguru Chroniken
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 3 Sternen

Der Autor Marc-Uwe Kling studierte Philosophie und Theaterwissenschaft in Berlin. Heute arbeitet er als deutscher Liedermacher, Autor und Kabarettist. Er hat schon zweimal den deutschen Poetry Slam gewonnen. Er gewann schon einige Kabarettpreise für sein Bühnenprogramm "Wenn alle Stricke reißen, kann man sich nicht mal mehr aufhängen". Bei "Die Känguru-Chroniken" handelt es sich um sein erstes Buch.

Der Kleinkünstler Marc-Uwe Kling - der Ich-Erzähler und Autor des Buches - bekommt einen neuen Nachbarn, es handelt sich um ein kommunistisches Känguru. Das Känguru hält sich mehr bei Marc-Uwe auf, als in seiner Wohnung, bis es dann eines Tages schließlich bei Marc einzieht. Die beiden - vor allem das Känguru - stellen viel an und erleben so einiges.

Der Autor hat "Die Känguru-Chroniken" in viele kleine Kapitel eingeteilt, die man alle unabhängig voneinander lesen kann. In den einzelnen Kapitel macht uns das Känguru deutlich, wie unser Leben aus der Sicht eines Außenstehenden, in diesem Fall eines Kängurus, aussieht und wie es auf jemanden wirken muss, der nicht in diesem System aufgewachsen ist. Man wird vielleicht auch einiges erkennen, über das man sich auch schon geärgert oder gewundert hat. Marc-Uwe und das Känguru werfen sich in den einzelnen Kapiteln immer wieder förmlich die Bälle zu, wahrscheinlich hat da der Autor so einiges aus Poetry-Slam-Erfahrungen geschöpft.

Ein Szene, die typisch für das Buch ist, ist z. B. folgende:
"Was?", frage ich.
"Ich habe meinen Führerschein abgebrochen, weil ich rechts vor links nicht akzeptieren wollte."
"Wie?"
"Warum recht vor links? Warum nicht links vor rechts? Sogar in Australien gibt's links vor recht und das Heimatland meiner Vorfahren kann sich sonst nicht gerade einer sehr fortschrittlichen Politik rühmen."

Das ganz ist mit viel Witz und Humor verpackt aber es macht auch ein wenig nachdenklich. Natürlich ist alles total übertrieben - oder ist es das vielleicht doch nicht? Eine skurrile Situation folgt der nächsten. Manches Mal war es mir fast zu viel des Guten aber was soll man von einem Buch anderes erwarten, in dem unter anderem ein Känguru die Hauptrolle spielt?