Rezension

Witzig aber ohne Höhepunkt

Weit weg von Verona
von Jane Gardam

Bewertet mit 3 Sternen

„Weit weg von Verona“ wird in der Ich-Form aus der Sicht der 13-jährigen Jessica Vye erzählt. Das junge Mädchen wickelt den Leser mit ihrem Charme und ihrem trockenen Humor schnell um den Finger. Bereits auf den ersten Seiten musste ich über ihre Anekdoten mehrmals lachen, so dass ich mir sicher war, mit diesem Roman eine gute Wahl getroffen zu haben.
Leider war ich nach den ersten 50 Seiten dann doch nicht mehr so überzeugt.
Sicherlich, Jessica bleibt absolut liebenswert aber die Geschichte selbst ist so ruhig, dass sie mir phasenweise langatmig erschien (falls man bei einem 240 Seiten Buch von langatmig sprechen kann).
Wenn mir beim Lesen die Augen zufallen und meine Konzentration immer wieder nachlässt, dann sind das Zeichen für sinkendes Interesse.

Es war schon amüsant zu sehen, in welche kuriosen Situationen Jessica sich immer wieder manövriert. Die Erwachsenen in ihrem Umfeld werden so beschrieben, wie sie wohl nur eine 13-jährige wahrnehmen kann. Ich denke, vielen Teenagern erscheinen Eltern, Lehrer etc. wie eine andere Spezies, deren Verhalten und Äußerungen nur schwer zu durchschauen sind.

Die Handlung selbst ist ohne große Besonderheiten, wenn man von einem Luftangriff einmal absieht.
Ansonsten handelt die Geschichte von Ärger in der Schule, einer Einladung zu einem Hausfest und einem Gedichtwettbewerb – eben die alltäglichen Dinge in Jessicas Leben.

Dies alles wurde so erzählt, dass kein wirklicher Höhepunkt zu erkennen ist. Das Buch beginnt wahllos an einem beliebigen Tag und endet genauso zufällig.

„Weit weg von Verona“ kann man sich schon einmal durchlesen, in Erinnerung bleiben wird es mir jedoch nicht.