Rezension

Witzig und romantisch - tolle Unterhaltung mit Nordseeflair

Und ewig singen die Krabben - Marie Matisek

Und ewig singen die Krabben
von Marie Matisek

Ich liebe Geschichten, die an der Nordsee spielen, dieses Buch und ich waren selbst grade noch vor einer Woche auf der wunderschönen Insel Ameland, meine zweite Heimat und absoluter Sehnsuchtsort. "Und ewig singen die Krabben" hat es geschafft mich beim Lesen auf die Insel Süderum zu versetzen. Dieser Ort ist zwar fiktiv, diese Insel gibt es nicht, aber das hat für mich keine Rolle gespielt, ich kenne sowieso nur Ameland. ;o)

Hinter dem lustig-schönen Cover verbergen sich liebenswerte Charaktere, wobei ich mich an Heini erstmal gewöhnen musste, denn bei diesen Namen hätte ich mir im Leben nicht den attraktiven, muskulösen und tätowierten Kerl vorgestellt, der Heini nun mal ist. Aber es hat nicht lange gedauert, da hab ich ihn schon ins Herz geschlossen, ebenso wie seinen wiedergefundenen Jugendfreund Moritz, Heinis Stiefmutter Elisabeth, die Freddys (die als Bestatter angestellten Brüder), die lispelnde Floristin Sheila und auch Heinis Tiere, die fluchenden Aras Pat und Patachon, die Vogelspinne Nathalie und der Gecko Gordon. 

Heini kehrt zurück in seine Heimat, auf die Insel Süderum. Eigentlich muss man sagen, dass er dorthin flüchtet, denn nach einem Missgeschick beim Tätowieren, muss er sich vor einer Rockergang in Sicherheit bringen, die schließlich seine Existenz zerstören, indem sie seinen Laden abfackeln. Heinis Vater Sune ist verstorben, zu dem der 30jährige schon lange keinen Kontakt mehr hatte. Heini hofft jedoch auf ein gutes Erbe, um Süderum schnell wieder verlassen und sich ein neues Leben aufbauen zu können. Doch diese Hoffnung muss Heini schnell begraben, sein Vater hat alles Geld verspielt, und nach einem Sturm, der das Dach des Hauses seiner Familie abgedeckt hat, kann er es vorerst nicht gewinnbringend verkaufen. 

Heini bleibt nichts anderes übrig, er bleibt auf Süderum und beginnt mit der Hilfe von Elisabeth und den beiden Freddys Unterlagen zu ordnen, das Dach des Hauses zu reparieren und die noch zu erledigende Arbeit des Bestattungsinstitutes abzuwickeln. Während all dieser Arbeit merkt er, dass er nach und nach neue Wurzeln schlägt und beginnt, sich wohl fühlt zwischen seinen alten und neuen Freunden. Außerdem knistert es zwischen Heini und Sheila, dem nur Heinis Cousin Timo im Weg zu stehen scheint. 

Diesen herrlich leichten Sommer-Roman hab ich mit Begeisterung gelesen. Die Atmosphäre, die Figuren und eine leichte Geschichte haben mich schnell für sich eingenommen und super unterhalten. Dabei gibt es auch traurig-tragische Momente, denn Heini muss die Seebestattung von Jonas Mutter organisieren. Wie Heini dabei mit dem Jungen umgeht und ihn einbindet, hat ihn mir nur noch sympathischer werden lassen, unter der harten tätowierten Schale steckt ein sehr weicher Kern. 

Ich mag den Schreibstil von Marie Matisek, sie schafft es, mich an´s Buch zu fesseln und durch die Seiten rauschen zu lassen. Ihre Bücher beinhalten eine gute Mischung aus Humor, Romantik und Freundschaft, wobei auch etwas Tiefgang nicht fehlt. Ich freu mich schon auf weitere Bücher der Autorin, die mich wahlweise an die Nordsee oder nach Südfrankreich entführen.